Eine lang anhaltende Trockenheit, die die Mais- und Sojabohnenernte in Argentinien verwüstet, gefährdet in 2018 das wirtschaftliche Ergebnis des südamerikanischen Landes. Die Macri-Regierung ringt darum, wieder wirtschaftlich auf die Füße zu kommen, nachdem in 2016 noch eine schmerzliche Rezession herrschte.
Aufgrund der bereits seit vier Monaten anhaltenden Trockenperiode haben Analysten ihre Schätzungen zur Mais- und Sojabohnenernte mehrfach gesenkt. Regen in den kommenden Tagen könnte zwar etwas Linderung bringen, aber die Ertragsverluste werden wohl bleiben. Die Exporte der Feldfrüchte sind das Rückgrat der dortigen Volkswirtschaft.
Der Finanzminister äußerte sich bereits skeptisch, ob das angestrebte Wirtschaftswachstum von 3,5 % überhaupt noch erreicht werden kann. Seit seiner Regierungsübernahme im Jahr 2015 hatte der neue Präsident Mauricio Macri die Exportzölle auf Mais und Weizen komplett gestrichen und auch die Abgaben für die Ausfuhren von Sojabohnen, Sojabohnenschrot sowie Sojabohnenöl gesenkt. Unter der Vorgängerregierung von Christina Fernandez wurde die Agrarbranche stark reguliert.
Im Jahr 2017 produzierte Argentinien Rekordernten in Weizen und Mais und die Wirtschaft wuchs um 2,8 % nach 2,2 % in 2016. Banker erwarten für 2018 ein Wirtschaftswachstum von 3 %. Aber seit zwei Wochen sinken die Hoffnungen auf große Ernten und es könnten Einnahmen in Höhe von 3,1 Mrd. USD fehlen. Das entspricht dann einem Bruttoinlandsprodukt von 0,5 %.
Die Trockenheit hat die Future-Kurse für Sojabohnen am CBoT auf ein Ein-Jahres-Hoch getrieben. Höhere Preise könnten die ökonomischen Schäden aus einer kleineren Produktion teilweise aufheben. Die Agrarproduktion in Argentinien trägt mit 7 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Das beinhaltet aber noch nicht die Wertschöpfung in den Folgebranchen wie den Ölmühlen.
Das Wirtschaftswachstum Argentiniens hat einen maßgeblichen Einfluss auf die kurzfristigen Finanziellen Verpflichtungen des Landes.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /