Einer Reuters-Umfrage unter Marktteilnehmern zufolge werden die Preise für Palmöl in 2020 um 17,9% steigen. Gründe dafür sind eine kleinere Erntemenge in Indonesien und Malaysia sowie ein höherer Verbrauch für die Herstellung von Biodiesel.
Den Schätzungen von 18 Marktteilnehmern zufolge könnten die Palmölpreise auf 2.650 Ringgit/Tonne oder umgerechnet 650,8 USD/Tonne ansteigen. In 2019 lagen die Preise im Durchschnitt bei 2.248 Ringgit/Tonne.
Im Q1/20 dürfte die Produktionsmenge relativ klein ausfallen; für die Exporte sollte es aber reichen, nicht aber für das Auffüllen von Vorräten. Im weiteren Verlauf des Jahres könnte sich die Lage aber entspannen und die Preise von April bis Dezember wieder sinken.
Indonesiens Produktion dürfte um 0,55% auf 45,75 Mio. Tonnen steigen (Vj.: 45,5 Mio. to). In 2019 war die Produktionsmenge 5,8% größer als in 2018.
In Malaysia erwartet man in diesem Jahr eine Produktionssteigerung von 0,35% auf 19,93. Dort stieg die Produktion in 2019 um 1,85% gegenüber 2018.
Die aktuelle Produktionsschwäche begründet sich mit dem trockenen Wetter und einem geringeren Einsatz von Düngemitteln, weil die Preise in 2019 mit bis zu 1.960 Ringgit/to sehr niedrig waren.
In 2020 will Indonesien 10 Mio. Kiloliter Biodiesel herstellen. Damit soll das ehrgeizige B30-Programm der Regierung umgesetzt werden. In Malaysia will man sogar ein B30-Programm starten. Der lokale Konsum könnte dann um 10-13% ansteigen.
Außerdem beeinflussen der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Entscheidung der EU, zukünftig weniger Palmöl zur Produktion von Biodiesel einsetzen zu wollen, die Preisentwicklung für Palmöl.
Malaysia profitierte von dem Handelskrieg zwischen Washington und Peking. China kaufte mehr 33,9% Palmöl. Dieser Vorteil dürfte in 2020 entfallen. Am 8. Januar hatte dann auch noch die Regierung in Neu-Delhi, Indien seinen Raffinerien davon abgeraten Palmöl aus Malaysia zu kaufen, weil es politische Meinungsunterschiede gibt.
Quelle
HANSA Terminhandel