Nach dem Abschluss des Phase-1-Deals zwischen den USA und China ist jetzt eine Delegation von Sojabohnenexporteuren der USA nach China gereist, um mit ihren Geschäftspartnern das chinesische Neujahrsfest zu begehen und dabei vorzufühlen, wie es jetzt mit der Umsetzung des Handelsabkommens weitergehen kann.
Dabei erfuhren die Amerikaner, dass die chinesische Regierung weder eine Empfehlung/Priorisierung zum Kauf von US-Bohnen geäußert hat, noch irgendwelche wirtschaftlichen Anreize dafür geben will. Außerdem ist ungewiss, ob die staatlichen Vorräte der Chinesen nun bald mit US-Sojabohnen aufgefüllt werden sollen.
Alle fragen sich, wie das Versprechen der Regierung in Peking nun tatsächlich erfüllt werden soll. Dem Abkommen zufolge sollen in 2020 für 12,5 Mrd. USD zusätzliche US-Agrargüter eingeführt werden. Gegenüber dem Jahr 2017, als China für 24 Mrd. USD US-Agrargüter kaufte, sollen in 2020 sogar für 43,5 Mrd. US-Agrargüter von China gekauft werden. Vor dem Handelsstreit entfielen auf die Agrarimporte Chinas 50% auf Sojabohnen.
Nach dem aktuellen Wert der Sojabohnen würden dann die bisherigen Importrekorde überschritten.
Allerdings ist die Sojabohnenernte in Brasilien jetzt angefangen und dort erwartet man eine Rekordernte. Und ob China überhaupt so viele Sojabohnen importieren muss, ist ebenfalls offen, denn das Afrikanische Schweinefieber hat im letzten Jahr 50% des nationalen Schweinebestands in China dahingerafft.
Wenn Peking jetzt die Strafzölle auf Sojabohnen von 25% aufhebt, gibt sich wieder ein völlig anders Bild.
Quelle
HANSA Terminhandel