Bayer ist bei der 62,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Monsanto am Ziel. Der Konzern muss sich seine Weltmarktführer-Position jedoch teuer erkaufen.
Die Auflage der US-Wettbewerbsbehörde Beteiligungen im Wert von 9 Mrd. USD zu verkaufen, muss noch erfüllt werden. Dann entsteht der größte Saatgut- und Pestizid-Hersteller der Welt.
Ein Bayer-Sprecher sagte, man plane den Verkauf von BASF-Beteiligungen im Wert von 2,2 Mrd. Euro.
Der neue Agrarkonzern hätte dann einen Umsatz von 20 Mrd. USD, legt man die Verkaufszahlen von 2017 zugrunde und unter Abzug der geforderten Beteiligungen.
Im Vergleich dazu und bei den aktuellen Wechselkursen haben die Konkurrenten DowDuPont 12,4 Mrd. Umsatz, ChemChina`s Syngenta 11 Mrd. USD und die BASF 7,9 Mrd. USD.
Bayers Pläne, seine Agrar-Chemiesparte mit dem weltweit zweitgrößten Pflanzenzuchtunternehmen zusammen zu führen, ist die bisher letzte Verschmelzungsaktion von Weltmarktunternehmen in der Agrarchemiebranche.
Der US-Gigant Dow Chemical verschmolz im September 2017 mit DuPont, das neue Unternehmen splittet sich nun gerade wieder auf in drei Einheiten. Chinas staatliche ChemChina kaufte Syngenta und zwei große kanadische Düngerhersteller und nennt sich jetzt Nutrien.
Bayer stimmte zu, sein komplettes Engagement in Baumwolle, Rapssaat, Sojabohnen und Gemüsesaat, sowie sein Projekt Digital Farming zu verkaufen. Außerdem sein Unternehmen Liberty Herbicide, das mit Monsanto Roundup konkurriert.
Der Vorgaben europäischer und anderer Kartellbehörden zufolge, stimmte Bayer dem Verkauf mit einem Umsatz von jährlich 2,2 Mrd. Euro an den Konkurrenten BASF für 7,6 Mrd. zu.
Bayer teilte in einer Presseerklärung mit, dass die Integration von Monsanto startet, sobald die Verkäufe an die BASF beurkundet sind. Das könnte bereits in zwei Monaten der Fall sein.
Bayer kann sich diesem Deal noch nicht ganz sicher sein, denn Monsanto könnte den Verkauf noch ablehnen, wenn bis zum 14. Juni noch ein höheres Gebot kommt.
Bayer hat neben der Genehmigung aus den USA bereits die Zustimmung von den Justizministerien der Europäischen Union, Brasiliens und Russlands. Die Länder Kanada und Mexiko müssen aber auch noch ihr Einverständnis erklären.
Daneben hat die EU-Kommission gestern der BASF die Käufer der Bayer-Beteiligungen genehmigt.
Bayer hatte letzte Woche vorgerechnet, dass durch die Übernahme von Monsanto jährlich 300 USD durch Synergien eingespart werden können. Das sind weniger als in der Zielplanung war. Man hatte nicht damit gerechnet, soviel Beteiligungen aufgeben zu müssen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /