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06.16
10:19

U.S. Maisexport leidet unter starker Konkurrenz

Eine gute Nachfrage aus Mexiko nach U.S. Mais hat zuletzt die Exportbilanz der USA wieder ins Lot gebracht und die anfängliche Ausfuhrschwäche dieser Vermarktungssaison aufgehoben. Traditionelle Käufer wie Süd Korea und Japan hatten deutlich weniger gekauft.
So wird Mexiko wohl Japan zum ersten Mal seit den 1980er Jahren vom ersten Platz der U.S.-Mais-Importeure verdrängen. Das illustriert, wie groß die Abhängigkeit der U.S. Exporteure von seinem südlichen Nachbarn geworden ist. Die einstige Supermacht im weltweiten Getreidegeschäft, die USA, haben inzwischen starke Konkurrenten in der Ukraine und in Brasilien.
Das ist auch ein Resultat aus dem mehrjährigen Rohstoffboom, der in 2007 begann und die Landwirtschaft in Südamerika und im Osten Europas stärkte. Lokale Regierungen und große Handelshäuser der Welt wie Cargill und ADM haben in großen Stil in die Infrastruktur investiert.
Nun ist die Dominanz der U.S.-Maisexporteure in Gefahr. Sie hatten im letzten Jahr immerhin ein Exportvolumen in Höhe von 8,3 Mrd. USD. Die Exporte entsprechen ein Drittel der U.S. amerikanischen Maisproduktion. Der Wettbewerb ist sehr groß geworden und der dramatische Wandel der Handelswege in so kurzer Zeit ist dynamisch. So kaufte Japan in den USA seine zweit-kleinste Maismenge seit 1999. Für Süd Korea ist es ebenfalls die zweit-kleinste Menge seit einem Jahrzehnt.
Durch den festeren Kurs des US-Dollars nach dem Brexit-Votum in der vergangenen Woche könnte die derzeit gute Nachfrage nach U.S. Mais jäh einbrechen. Der USD stieg auf ein Drei-Monats-Hoch, nachdem sich die Briten für den Ausstieg aus der EU aussprachen. Das führt dazu, dass alle US-Dollar notierten Rohstoffe in den Ländern teurer werden, die in anderen Währungen handeln. Davon profitieren Brasilien, Argentinien und die Eurozone. Für die Käufer zählt einzig der Preis. Als die Asiaten im letzten Herbst US-Mais mieden, riet die Verband der U.S. Getreideexporteure zu einer Orientierung zu Märkten in der näheren Umgebung. Als Reaktion darauf richteten die konkurrierenden Exporteure in Südamerika Brasilien und Argentinien für die Mercosur-Staaten eine Freihandelszone ein.
In Latein Amerika ist die Inlandsnachfrage nach Mais durch die wachsende Viehproduktion derzeit gut aber die Maisernte in den USA wird im kommenden Herbst wieder sehr hoch ausfallen und es kommen Fragen auf, ob diese Ernte am Weltmarkt platziert werden kann. Mexikos Importbedarf schwankt enorm und es gibt genügend Alternativen als Futtergetreide, wie Sorghum. Im letzten Monat senkte der U.S. Agrarattache in Mexiko seine Importerwartungen um eine Mio. Tonnen, gegenüber der vorherigen Schätzung. Außerdem steigt die Konkurrenz der Anbieter aus Südamerika. Brasiliens Agrarminister erhöhte den Mindestpreis für Mais, damit mehr Mais statt Sojabohnen gesät werden. In Argentinien wird die Maisanbaufläche um 20 % steigen, nachdem die Exportpolitik im letzten Jahr liberalisiert wurde.

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