Eine erste Lieferung von US-Hirse (Sorghum) hat Spanien erreicht; es folgen weitere Schiffsladungen. Spanische Futtermittelhersteller werden Kunden von US-Sorghum, nachdem China seit April hohe Strafzölle für das US-Getreide erhebt.
US-Exporteure bemühen sich derzeit tausende Tonnen, eigentlich für China vorgesehenen Sorghum-Lieferungen, anderweitig zu verkaufen.
Sorghum findet in erster Linie als Futtermittel Einsatz und in China auch zum Destillieren des hochprozentigen Schnaps Baijiu.
Lieferungen nach Spanien waren schon angekündigt, jetzt ist aber tatsächlich das erste Schiff mit 56.500 Tonnen im nordspanischen Hafen Tarragona eingetroffen. In der kommenden Woche sollen dort drei weitere Schiffe (185.000 Tonnen), die in Texas ursprünglich mit einem Zielhafen in China beladen wurden, nun in Spanien entladen werden.
Einige Händler erwarten, dass Spanien rund 20 % der US-Sorghum-Exporte kaufen könnte. Damit wollen die Importeure in erster Linie Mischfutterbetriebe versorgen, die Schweinefutter herstellen. Bisher wurde in Europa nur wenig Sorghum eingesetzt, vielmehr hatte man Mais, Gerste und Weizen in den Futtermischungen.
Im Wirtschaftsjahr 2017/18 (also seit dem 01.07.2017) importierte die EU bis zum 8. Mai 169.000 Tonnen Sorghum. US-Exporteure bieten den Käufern in Europa günstige Preise. Das rechnet sich aktuell besser als der Einsatz von Mais- und Weizen. Ob die EU auch zukünftig mehr US-Sorghum einsetzt, hängt von der weiteren Entwicklung der Beziehung zwischen den USA und China ab.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /