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01.18
13:53

US-Winter-Weizen: Können sich die Bestände wieder erholen?

Die heranwachsende US-Winterweizenernte 2018 ist nach Auswertung der neuesten Daten des US-Landwirtschaftsministeriums in keinem guten Zustand. Ein beträchtlicher Anteil befindet sich in schlechter Verfassung. Obwohl Schlussfolgerungen zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht wären, besteht die Möglichkeit, dass die US-Ernte auf ein durchschnittliches Niveau schrumpft. Insbesondere, weil Wetterdienste für die US-Plains weiterhin nicht mit ausreichenden Niederschlägen in den südlichen US-Plains rechnen.
Gestern am späten Abend hat das US-Landwirtschaftsministerium für viele Bundesstaaten den Crop-Conditions-Report herausgegeben.
Der Zustand der Winterweizenbestände in den Bundesstaaten Kansas und Oklahoma (Top-Anbauregionen) war alarmierend und zeigt, dass mindestens 30% der Bestände in schlechtem Zustand sind – so schlecht wie über ein Jahrzehnt nicht mehr.
Nur 14% der Winterweizenbestände in Kansas sind in guter Verfassung. Vor einem Monat waren es noch 37% und im vergangenen Jahr 44%. Kansas steht alleine für nahezu ¼ der US-Weizenproduktion. (siehe Grafik)

Im Bundesstaat Oklahoma erhielten gerade einmal 4% der Winterweizen-Bestände das Top-Rating „gut bis exzellent“. Im Vormonat waren es noch 15% und vor einem Jahr 33% (siehe Grafik).

Die Ratings in Oklahoma und Kansas sind die niedrigsten seit 2006 (Kansas) bzw. 2010 (Oklahoma). Die Berichte spiegeln auch die Not aus den trockenen Bodenverhältnissen wider.
Angemerkt wird jedoch, dass gute Bedingungen im Frühjahr in den vergangenen Jahren überraschend positive Ergebnisse hervorgebracht haben.
Berechnungen von Wetterdiensten zeigen die Möglichkeit, dass Niederschläge in der ersten Februar-Hälfte in Kansas die Lage verbessern könnten. In Oklahoma blieben signifikante Niederschläge seit Oktober aus.
Die letzten 3 Ernten seit 2006, bei denen sich zur Wintersonnenwende 40% der Bestände oder weniger in guter bis exzellenter Verfassung befanden, endeten nicht gut. Es waren die Jahre 2011, 2013 und 2014. 2014 war das schlechteste Jahr mit einem Ergebnis, das 40% unter dem langfristigen Trend lag (siehe Grafik).

In 2013 erhielten Ende Januar 20% der Bestände in Kansas das Rating „gut bis exzellent“ und die Erträge lagen 13% unter Durchschnitt. 2011 waren die Ratings zur Wintersonnenwende etwas besser, die Erträge lagen aber 17% niedriger als der Durchschnitt.
Der Unterschied waren die Niederschlagsmengen. Der März war deutlich trockener, als normal. Im April und Mai 2011 und 2013 kamen adäquate Niederschläge, 2014 blieben sie in April und Mai aus.
Oklahoma ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich gute Niederschlagsmengen im Frühjahr auf tod-geglaubte Weizenbestände auswirken.
Im Januar 2013 waren nur 5% der Winterweizenbestände in Top-Verfassung. Aber die Erträge lagen tatsächlich 1% über dem langfristigen Trend, weil Niederschläge im April und im Mai zu einer Erholung der Bestände führten. Im Folgejahr erhielten in Oklahoma 36% der Bestände ein Top-Rating (nicht großartig, aber auch nicht schlecht im Verhältnis zur Historie). Allerdings führte ein trockenes Frühjahr zu Erträgen, die 45% niedriger ausfielen, als der Trend.
Was uns das alles sagen will ist, dass Niederschläge in den Plains, die in ausreichende Menge im Frühjahr fallen, Verluste durchaus noch kompensieren können. Umso früher die Niederschläge kommen, desto höher ist der positive Einfluss auf die Erträge.
Noch ist es zu früh, für verlässliche Wetterprognosen für den März und April, aber einige Wettermodelle implizieren einen anhaltenden Trend zur Trockenheit in den südlichen Plains bis Mai. Das wäre ein Desaster für die Landwirte in der Region.
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