Auch gestern standen die Weizennotierungen an der Börse in Paris wie auch an den Kassamärkten hierzulande unter Druck. Der Frontmonat an der Euronext/Matif verlor 1 Euro auf 255,25 Euro je Tonne. Gestiegene Konjunktursorgen nach der Ankündigung der OPEC+ die Ölfördermengen zu drosseln sorgte gestern auf trübe Aussichten auch für die Weizennotierungen. Stabilisierende Nachrichten kommen hingegen aus Russland. Nachdem mehrere namhafte westliche Getreideunternehmen verkündet haben, sich aus dem Exportgeschäft in Russland zuziehen zu wollen, sind die dortigen Exportpreise nicht weiter gefallen, konnten sogar um 1 Dollar gegenüber der Vorwoche auf 273 US-Dollar/Tonne (fob) zulegen. Dies wirkt sich offenbar auch auf die Abgabepreise der dortigen Landwirte positiv aus. Erstmals in diesem Jahr veröffentlichte das USDA gestern seinen Bestandsreport mit den Zustandsbewertungen wichtiger Ackerkulturen, der nun wieder wöchentlich erscheinen wird. Demnach sind 28 Prozent der Winterweizenbestände in den USA in der Kategorie gut oder sehr gut eingestuft. Das ist der geringste Wert seit 1989. Insbesondere für die südlichen Anbaugebiete in den Plains sind in den kommenden Wochen warme und trockene Bedingungen vorhergesagt. Marktteilnehmer waren zuletzt davon ausgegangen, dass mindestens 31 Prozent in diese Kategorie fallen dürften. Den Preisrücksetzer konnten diese Nachrichten jedoch nicht stoppen, die Sorge von Rezession und Konjunktureinbrüchen domminierte im späten Handelsverlauf. Vorbörslich geben an der eCBoT heute insbesondere die vorderen Termine sehr deutlich nach.
Quelle
VR AGRICULTURAL