In Holland wurden inzwischen fast alle Kartoffeln geerntet. Was jetzt noch im Boden ist, ist in der Qualität so sehr beeinträchtigt, dass man mit dem Angebot die eigentlich knappe Versorgungslage überlagert. Die Partien, die zuletzt unter schwierigen Bedingungen geerntet und eingelagert wurden, müssen jetzt schnell verarbeitet werden. Das könnte in den kommenden Wochen einen Preisanstieg verhindern.
Dabei sind die Voraussetzungen für festere Preise mittelfristig ganz gut. Der Absatz am Weltmarkt von Kartoffelprodukten aus der EU läuft auf Hochtouren. Auch die jüngst dazu gekommenen Verarbeitungslinien sind hier voll ausgelastet. Zudem kann man Konsumkartoffeln aus West- und Mitteleuropa stetig nach Osteuropa exportieren. Auch Großbritannien ist auf dem europäischen Festland Käufer um seine Ernteverluste nach einem extrem nassen Herbst zu ersetzen. In Nordamerika sind die Frittenfabriken in der Grenzregion USA-Kanada nach Ernteverlusten mit Verarbeitungsrohstoff unterversorgt. Dort stehen viele neu entstandenen Anlagen ohne Kartoffeln still. Der Rohstofftransport aus dem Osten in dem riesigen Land lohnt nicht und so wird Amerika in diesem Jahr auf dem Weltmarkt kaum Pommes frites anbieten können. Das werden die Anbieter aus der EU zu nutzen wissen.
Quelle
HANSA Terminhandel