Das warme und trockene Wetter im vergangenen Monat hat zu einem zügigen Fortschritt bei der Maisaussaat in vielen Regionen Europas beigetragen. Nun sind für einen guten Start ausreichend Niederschläge notwendig. Nach dem langsamen Start in Frankreich aufgrund des kalten regnerischen Wetters wurden per 14. Mai mittlerweile 86% der Flächen bestellt. Im Vergleich zur vorherigen Saison besteht aber noch ein Rückstand, denn zur selben Zeit im vergangenen Jahr waren schon 97% der geplanten Flächen bestellt. Positiv ist hervorzuheben, dass die Niederschläge im Winter die Grundwasservorräte auffüllen konnten und somit die Option der Bewässerung besteht.
Frankreichs Landwirtschaftsministerium erwartet eine Körnermaisproduktion auf dem niedrigen Niveau des vergangenen Jahres. Das wäre allerdings 12% unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre.
Eine relativ niedrige Maisanbaufläche in Frankreich und auch in Italien könnte in diesem Jahr die gesamte EU-Maisproduktion bremsen. Strategie Grains prognostiziert aber derzeit einen Anstieg der Produktion um 3% auf 60,9 Millionen Tonnen. Positiv unterstützt wird das durch eine erwartete Erholung der spanischen Maisproduktion nach der Dürre im letzten Jahr.
Das derzeit trockene und heiße Wetter in Zentral- und Osteuropa könnte die Maiserträge in Ungarn und Rumänien noch einschränken. Auch in Deutschland ist das trockene Wetter problematisch. Ungünstige Bedingungen bei der Wintergetreide- und Sommergetreideaussaat haben zu größeren Anbauflächen beim Mais geführt, die Pflanzen leiden allerdings in einigen Regionen unter der Trockenheit, was geringere Erträge zur Folge haben könnte. Die Anbaufläche für Körnermais stieg in Deutschland um 7,4% auf 463.000 Hektar, so das Statistische Bundesamt. Der DRV hingegen erwartet einen Rückgang 2,6% auf 4,3 Mio. Tonnen.
Auch in Polen sorgten Wetterprobleme während der Getreideaussaat für eine größere Maisanbaufläche, als ursprünglich geplant. Sie stieg auf über 700.000 Hektar (Vorjahr: 600.000 Hektar). Bei durchschnittlichen Erträgen könnte die polnische Körnermaisproduktion um 12% auf 4,7 Mio. Hektar ansteigen. Generell waren die Wetterbedingungen während der Aussaat optimal, nur in einigen Regionen war es zu trocken.
