Das inzwischen warme und trockene Wetter begünstigt die Entwicklung der Getreideernte in der Europäischen Union. Das meldet heute der französische Agrarmarktspezialist Strategie Grains. Die Feldbestände litten in diesem Jahr sehr lange unter kalten und nassen Bedingungen; jetzt kommt aber auch die Aussaat von Mais in Gang.
Späte Kälteperioden und ergiebige Regenfälle ließen befürchten, dass die Ernte in Teilen der EU, wie Frankreich und den baltischen Staaten Schaden nehmen würde. Aber es wurden nur wenige Verluste gemeldet, heißt es in dem heute erschienen Monatsreport.
Anfang April kam dann in der EU Frühlingswetter mit spürbar steigenden Temperaturen. Jetzt sind die Wachstumsbedingungen in fast allen Regionen in Europa gut.
Die nassen Bedingungen während der Wintermonate ließen eine weniger starke Wurzelbildung zu, was sich bemerkbar machen dürfte, wenn es bei warmen Bedingungen zu trocken wird.
Das kühle, nasse Wetter in den beiden letzten Monaten verursachte außerdem dass in Großbritannien und Frankreich weniger Sommergerste als geplant gesät wurde. Jetzt profitiert die Maisaussaat von den milden Wetterbedingungen.
Strategie Grains machte nur geringe Änderungen in ihrer Schätzung zur EU-Getreideernte 2018. Die Weichweizenernte wird jetzt auf 141 Mio. Tonnen geschätzt; 100.000 Tonnen weniger als im März erwartet und 1 % weniger als im letzten Jahr geerntet wurde.
Die Schätzung zur Gerstenproduktion wird ebenfalls leicht reduziert, nämlich um 200.000 Tonnen auf 61,8 Mio. Tonnen. Die Maisernte hingegen wird um 200.000 Tonnen höher erwartet und käme damit auf 60,7 Mio. Tonnen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /