Am vierten Handelstag in Folge zeigen sich grüne Vorzeichen beim Raps an der Euronext/Matif in Paris. Für den führenden Mai-Kontrakt ging es gestern um 3,75 Euro/t auf 553,50 Euro/t aufwärts. Unterstützung kommen von den konkurrierenden Pflanzenölen. So haben sich auch Sojaöl und Palmöl in den vergangenen Tagen erholt und entsprechend zugelegt. Während die Rapsanbaufläche nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 7,6 Prozent gestiegen ist, erwartet das französische Analystenhaus Strategie Grains für dieses Wirtschaftsjahr eine EU-Weite Ernte von 19,5 Mio. Tonnen, was nur einem kleinen Plus gegenüber der letztjährigen Ernte entspräche. Begründet wird dies mit einer in Europa insgesamt kleineren Anbaufläche. Verstärkt würden Erzeuger, so das Analysehaus, Sonnenblumen anbauen, auch der Sojaanbau in der EU soll um etwa 3 Prozent wachsen. Kanadas Canolabestände zum 31.12. haben ein Volumen von 11,35 Mio. Tonnen erreicht und damit die Vorjahreswerte deutlich übertroffen. Damals lagen Dürrebedingt nur 8,78 Mio. Tonnen in den Lägern. Im Zuge der schwachen Sojavorgaben gab Canola in Winnipeg gestern geringfügig nach.
Soja und Sojaschrot gaben gestern nach. Während die Händler für die heutige WADE höhere US-Bestände erwarten, rechnen alle Analysten im Vorfeld mit Anpassungen in Bezug auf die Produktion für Lateinamerika. Brasilien dürfte mehr ernten, als bisher erwartet wurde, Argentinien aus bekannten Gründen weniger. Die Sojaernte in Brasilien läuft weiterhin schleppend. Laut dem Beratungshaus AgRual sind aktuell etwa 9 Prozent der Bestände eingefahren, was einem Erntefortschritt von lediglich einem Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. Anfang Februar 2022 waren bereits rund 16 Prozent eingefahren.