Die Gewinne vom Mittwoch konnte Weizen an der Euronext/Matif in Paris nicht halten. Für den Frontmonat Mai ging es um 3,50 Euro auf 268,50 Euro/t südwärts. Zwar ist das Abkommen zu den ukrainischen Agrargüterexporten noch nicht unterzeichnet und die Verhandlungsparteien streiten noch über die Dauer der Verlängerung, aber es geht niemand mehr ernsthaft davon aus, dass auf den letzten Metern das Abkommen noch scheitern sollte. Insbesondere die Ukraine selbst, die Türkei und die Vereinten Nationen fordern eine Verlängerung um mindestens 120 Tage, Russland hält hingegen an der 60-tägigen Laufzeit fest. Nach der Sitzung des EZB am gestrigen Nachmittag und der Entscheidung den Leitzins um 0,50 Basispunkte anzuheben, hat der Euro wieder leicht zugelegt und übte damit leichten Druck auf die Weizenpreise aus. Der internationale Getreiderat hat gestern seine neue Produktionsprognose für 2022/23 nach oben angepasst. So erwartet das Gremium in London eine globale Erntemenge von 801,0 Mio. Tonnen und damit 5,0 Mio. Tonnen mehr als bisher. Anziehen dürften damit auch die globalen Endbestände, die das Getreiderat nun bei 286 Mio. Tonnen sieht (+1,4 Prozent). An der CBoT ging es für Weizen ebenfalls südwärts. Daran änderte auch nicht, dass die US-Exportverkäufe in der letzten Woche mit 336.000 Tonnen deutlich besser ausgefallen sind als in der Vorwoche. Vorbörslich ziehen die Preise an der eCBoT heute Morgen aber wieder an.
Quelle
VR AGRICULTURAL