Am Donnerstag ging es für die Weizenpreise in Paris und Chicago südwärts. An der Euronext/Matif verlor der Frontmonat Mai 4,50 Euro und schloss bei 261,75 Euro/t. An der CBoT ging es für den führenden Mai-Kontrakt zweistellig nach unten. An den Kassamärkten bleibt es insgesamt ruhig, die Preisvorstellungen liegen teilweise weit auseinander. Insbesondere aus Süddeutschland ist jedoch zu hören, dass viele tschechische Händler derzeit am Markt aktiv sind und wiederum Getreide für rund 10 Euro je Tonne unter den hiesigen Notierungen anbieten. Die am Mittwoch aufgestellte Forderung nach regulatorischen Maßnahmen zur Eindämmung ukrainischer Getreideexporte in die osteuropäischen Nachbarländer vom polnischen Ministerpräsidenten findet in der Europäischen Union offenbar Gehör. EU-Agrarkommissar Wojciechowski versprach, dass die Staatengemeinschaft unterstützen werden. Nach der Ankündigung zum Rückzug aus den russischen Getreideterminals zweier westlicher Unternehmen tut Russland alles dafür, dass nicht der Eindruck entsteht, dass die Exporte dadurch gefährdet wären. In einer Pressemitteilung der Mitarbeiter von Viterra heißt es, dass diese ein eigenständiges Getreidehandelsunternehmen gründen wollen. An der CBoT wirkten zudem Gewinnmitnahmen negativ auf die Preise. Am Mittwoch erreichte Weizen ein neues Vier-Wochen-Hoch, entsprechend strichen viele Händler Gewinne ein. Zudem setzt sich mehr und mehr die Meinung durch, dass die kommende Ernte wegen des milden Winters zu mindestens in Russland, der Ukraine und der Europäischen Union üppig ausfallen dürfte.
Quelle
VR AGRICULTURAL