Nach dem deutlichen Rückgang der Notierungen an der Börse in Paris konnten sich die Weizenpreise gestern fangen und mit grünen Vorzeichen den Donnerstag beenden. Für den Frontmonat März 23 ging es um 3,25 Euro auf 284,25 Euro/t aufwärts. An den Kassamärkten in Deutschland zeigen sich in Folge der rückläufigen Börsenpreise auf Wochensicht weiterhin geringere Notierungen für Brot- und Futterweizen. Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft ist aber im Wochenverlauf gestiegen. Vor wichtigen Feldarbeiten und wegen dem Preisdruck scheinen Erzeuger vermehrt ihre Lagerbestände räumen zu wollen. Wegen einer schwächelnden Nachfrage nach Mehl sind Mühlen derzeit jedoch zurückhaltend in ihren Einkäufen, auch Futtermischer agieren zumeist vorsichtig. Der Euro hat im Vergleich zum US-Dollar auch gestern nachgegeben und unterstützt damit die europäische Wettbewerbsfähigkeit. Jedoch ist die Konkurrenz insbesondere aus Russland groß. Der Irak hat einen Tender über 200.000 Tonne ausgeschrieben, Weizenlieferungen aus der EU und aus Russland sind hier jedoch explizit ausgeschlossen. An der CBoT haben die Weizenpreise ihre Talfahrt ebenfalls unterbrochen. Die Wetteraussichten in den südlichen US-Anbaugebieten haben sich verbessert, hier litten die Bestände vor allem unter Trockenheit. Das USDA gab gestern seine erste Einschätzung zum US-Weizenareal der kommenden Ernte. Erwartet wird, dass auf einer Fläche von 49,5 acre (etwa 20 Mio. Hektar) Sommer- und Winterweizen angebaut wird. Erwartet waren im Vorfeld 48,7 acre. Sollten diese Zahlen zutreffen, wäre die diesjährige Anbaufläche die größte seit 2016. Vorbörslich starten die Weizenkontrakte in Chicago heute mit Verlusten in den letzten Handelstag der Woche.
Quelle
VR AGRICULTURAL