An der Euronext musste der Fronttermin September gestern nachgeben, alle weiteren Termine gingen bei starken Umsätzen leicht mit Gewinnen aus dem Handel. Die Nachrichten- und Stimmungslage zu den Getreideexporten der Ukraine ist weiterhin gemischt und von Verunsicherung geprägt. Jüngste Beschüsse in der Region Odessa auf der einen Seite, die Inbetriebnahme des vereinbarten Koordinierungszentrums in Istanbul auf der anderen Seite. Die Ukraine ist gewillt noch im Verlauf dieser Woche die ersten Handelsschiffe auslaufen zu lassen. Ägypten hat jüngst eine Lieferung ukrainischen Weizens über 240.000 Tonnen storniert. Die Menge wurde bereits im Dezember 2021 geordert, jedoch aufgrund des Kriegsausbruchs nie abgefertigt. Die Hitzewelle in Südeuropa hat erhebliche Schäden angerichtet. Das Landwirtschaftsministerium in Spanien meldet ein Rückgang der Weichweizenernte um mehr als einem Viertel gegenüber dem Vorjahr, beim Hartweizen wird das Vorjahresergebnis um 12,2 % unterschritten. Die Ernte in Deutschland läuft weiter. Aus der Region Baden werden Erträge von durchschnittlich 8 Tonnen/ha gemeldet, in Reinhessen 6 t/ha. Der Handel im Westen und Südwesten ist durch den niedrigen Wasserstand am Rhein erschwert. Es stehen für die Verladungen weniger Transportkapazitäten als üblich zur Verfügung. An der CBoT zeigen sich nach Verlusten gestern heute Morgen wieder grüne Vorzeichen im vorbörslichen Handel.
Quelle
VR AgrarBeratung AG