Am zweiten Tag in Folge ging es für die Weizenpreise an der Euronext/Matif bergab. Der meistgehandelte Mai-Kontrakt büßte 4 Euro auf 271,25 Euro/t ein. An den Kassamärkten geht es ebenfalls südwärts. Franko Südoldenburg wird für Futterweizen aktuell 281 Euro/t aufgerufen, was einem Rückgang von rund 7 Euro im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Brotweizen im Rheinland erfährt einen Abschlag von rund 10 Euro je Tonne auf 280 Euro/t. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger steigt zuletzt, mehr und mehr setzt sich sowohl am Kassamarkt als auch an der Börse die Meinung durch, dass das Getreideabkommen wahrscheinlich verlängert wird. Jüngste Äußerungen der Türkei gaben vielen Marktteilnehmern offenbar diesen Optimismus. Aus der Schwarzmeer-Region selbst kommen zuletzt wieder deutlich günstigere Angebote für Weizen, Gerste und Mais, wie es aus Händlerkreisen heißt. Das Agrarministerium in Australien hat die heimische Weizenernte für die Saison 2022/23 auf 39,2 Mio. Tonnen deutlich nach oben korrigiert. Bisher hatte das Agrarministerium mit einer Weizenernte von 36,6 Mio. Tonnen gerechnet. Australische Farmer profitierten insbesondere vom Wetterphänomen La Nina, das überdurchschnittlich gute Niederschlagsmengen brachte. An der CBoT ging es für Weizen gestern deutlich südwärts. Neben der Konkurrenzsituation aus Russland und der Hoffnung auf eine Verlängerung des Getreideabkommens drückten hier zudem schwache US-Exportverladungen auf die Stimmung. Vorbörslich zeigt sich heute Morgen noch keine klare Tendenz.
Quelle
VR AGRICULTURAL