Die australischen Weizenexporte im August könnten die besten seit acht Monaten werden, da die niedrigsten Getreidepreise seit zehn Jahren die Müller in Asien zum Kauf animieren und zuletzt auch noch angenommen wird, dass die hohen Ernteschätzungen der Regierung überzogen waren.
Mit 1,4 Mio. Tonnen sind die Augustexporte von Weizen fast 30 % höher als im Juli. Das ist die größte Exportmenge seit Dezember 2015. Die Referenzpreise an den Terminbörsen waren im Juli und August auf den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren gesunken, weil das weltweite Weizenangebot die Nachfrage deutlich übersteigt.
Diese Chance wollen sich die Müller in Asien wohl nicht entgehen lassen. Die Aufträge für September sind ebenfalls sehr hoch. Den australischen Exporteuren tut die gute Auftragslage gut, denn sie hatten mit immer mehr Konkurrenz aus dem Schwarzmeerraum zu tun, weil die Frachtraten gesunken waren. So hatte Indonesien, der eigentlich größte Abnehmer für australischen Weizen, schon in der Ukraine und in Russland Weizen gekauft.
Australien könnte in der Saison 2016/17 rund 17,21 Mio. Tonnen Weizen exportieren, das war die Prognose des Chef-Rohstoffexperten von Down-under im Juni, als die Exporte noch schwach waren. Die Versandhändler wollten für die niedrigen Preise kein Getreide abgeben. Inzwischen haben sich die Vegetationsbedingungen aber so gut entwickelt, dass das Angebot aus der Landwirtschaft wieder zugenommen hat. Normalerweise sind die Vorverkäufe in den Monaten August und September gering.