Die Weltzuckerproduktion 2018/19 wird nach Schätzung vom Marktanalysten Platts/Kingsman die Nachfrage um 12,59 Mio. Tonnen übertreffen. Das wurde gestern in einer Präsentation auf der New York Zucker-Woche bekannt gegeben.
Damit steigt der Zuckerüberschuss seit der letzten Platts-Schätzung, die noch bei 11,05 Mio. Tonnen lag. Jetzt wird der größte Jahres-Überschuss seit 2006/07 erwartet. Das kommt zu dem diesjährigen (2017/18-) Überhang von 11,46 Mio. Tonnen hinzu. Dieser war von Platts zuletzt noch mit 9,24 Mio. Tonnen geschätzt worden.
Der Produktionsanstieg kommt in erster Linie aus Indien, wo ein weiteres Mal ein großer Überschuss erzeugt wird. Indien könnte damit mit Brasilien gleichziehen oder das südamerikanische Land sogar übertreffen. Das wäre einmalig in der Geschichte.
Die indische Produktion wird für 2018/19 auf 35,325 Mio. Tonnen Rohware geschätzt; in diesem Jahr (2017/18) sind es 33,696 Mio. Tonnen. Seit der US-Datenerhebung zu diesem Markt im Jahre 1959/60 wäre es die größte Zuckerproduktion in Indien.
Die brasilianische Produktion wird auf 33,5782 Mio. Tonnen geschätzt. Thailand produziert laut Platts in 2018/19 mit 14,928 Mio. Tonnen ebenfalls eine riesige Zuckermenge.
Wegen der großen Überschüsse notieren die Zuckerpreise auf ihrem niedrigsten Stand seit 2015 und die Margins der weltweit größten Zuckerrohr-Verarbeiter sinken. Im Jahr 2015 lagen die Vergütungen der Verarbeiter bereits auf dem niedrigen Niveau von 10,13 per Kilogramm, was den Firmen bereits erheblich schmerzte, jetzt drohen Margins im einstelligen Bereich. Eine Besserung ist frühestens Ende 2019 oder Anfang 2020 in Sicht.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /