Die Wintergetreidebestände in Russland und der Ukraine befinden sich Analysten zufolge in einem schlechteren Zustand als im Vorjahr.
Russische Landwirte leiden unter dem Preisverfall des Rubels und den damit verbundenen höheren Kosten für Importe, den Exportbeschränkungen sowie gestiegenen Kreditkosten. Der russische Getreideverband „Russia´s Grain Union“ erwartet daher eine Reduzierung der Aussaatfläche beim Sommergetreide und Verluste aufgrund der Nutzung von veralteter Technik, die in der Summe zu einem Rückgang der Getreideproduktion 2015 führen werden.
Das Beratungsunternehmen SovEcon prognostiziert für die russische Getreideernte 2015 ein Ergebnis von 86 Mio. Tonnen. 2014 ernteten russische Landwirte etwa 104 Mio. Tonnen Getreide.
Die russische Weizenernte wird vom russischen Beratungsunternehmen IKAR auf 50 Mio. Tonnen prognostiziert. Das wäre ein Rückgang um 9 Mio. Tonnen zum Vorjahr.
In der Ukraine litten die Wintergetreidebestände im Herbst unter einem Mangel an Niederschlägen. Insgesamt scheint sich der Bestand jedoch in einem besseren Zustand zu befinden, als der des russischen Nachbarn. Mildes und niederschlagsreiches Wetter im Dezember und Anfang Januar führten zu einer besseren Bewertung der Bestände.
Gegenwärtig geht man in der Ukraine von Auswinterungsschäden in Höhe von 8 - 10% aus. Die gestiegene Aussaatfläche für Wintergetreide von 7% könnte die Verluste jedoch nahezu ausgleichen, so dass die Erwartungen der ukrainischen Getreideernte auf dem Niveau des Vorjahres (63,8 Mio. Tonnen) liegen.