Sergei Dankvert, ein hoher Beamter in der russischen Bundesgesundheitsbehörde, teilte gestern dem Nachrichtendienst von Interfax mit, dass eine Handvoll Unternehmen aus Ungarn, Zypern und Griechenland nach dem Ende des Importbanns wieder Lebensmittel nach Russland liefern dürfen.
Der Bann für EU-Importe endet offiziell am 7. August, ein Jahr nach seiner Verhängung. Bis die anderen Länder aus der EU oder Amerika wieder liefern dürfen, sei es noch ein langer Weg, so Dankvert. Einen Automatismus werde es nicht geben. Ungarn, Zypern und Griechenland haben sich nicht kritisch über die russische Annexion der Krim geäußert. Brüssel hat nationale Alleingänge in den Verhandlungen mit Russland bisher stets torpediert.
Vladimir Putin sieht den Importbann als Chance für seine heimische Landwirtschaft, die mit mehr Fördermitteln ausgestattet wurde. Er hofft auf eine bessere Eigenversorgung mit Lebensmitteln. Rund 6.000 europäische Firmen hatten vor dem Bann Lebensmittel nach Russland geliefert. Die Lieferungen wurden inzwischen von Lieferanten aus Latein Amerika, Afrika und Asien ersetzt.