Der Weltzuckermarkt wird in 2017/18 einen größeren Überschuss produzieren als ursprünglich angenommen. Das ist das Ergebnis einen Reuters-Umfrage unter Marktexperten.
Dabei wird erwartet, dass die Zuckerpreise im 1. Quartal 2018 weitestgehend unverändert bleiben. Sie liegen damit ca. 1/3 unter dem Vorjahrsniveau.
Der Überhang wird jetzt für diese Saison auf 8,2 Mio. Tonnen geschätzt. Das ist fast doppelt soviel wie in der letzten Umfrage von Juli 2017 erwartet wurde. Dann soll in 2018/19 eine weitere Saison folgen, die ebenfalls einen Überschuss produziert. Nämlich fünf Mio. Tonnen.
Hinzu kommt, dass Indien bis dahin seine Interventionsbestände wieder aufgebaut hat und wieder mit Exporten beginnt. In 2017/18 erzeugt Indien 26,5 Mio. Tonnen Zucker, in 2018/19 sollen es 29 Mio. Tonnen sein. Ende 2018 dürfte Indien dann mit den Ausfuhren beginnen, da die Läger dann voll sind und die lokalen Preise niedrig genug für den Weltmarkt.
Brasilien werde unterdessen weniger Zucker herstellen. Die Mühlen kaufen zwar mehr Zuckerrohr, erzeugen daraus aber mehr Ethanol. Das ist einer der wenigen bullischen Faktoren des Berichts. Im Center South Brasiliens wird in 2018/19 eine Zuckerrohrernte von 587,5 Mio. Tonnen erwartet, von der Menge werden 41,5 % für die Zuckererzeugung verwendet. Das ergibt dann 32,8 Mio. Tonnen Zucker.
Die Mühlen in Brasilien werden sich aber auf die Ethanolproduktion konzentrieren; je größer die weltweite Zuckerrohrernte sein wird, desto eher lohnt die Ethanolproduktion.
Chinas Importpolitik sei in 2018 ein weiterer Schlüsselfaktor für den Zuckermarkt. Die Chinesen haben hohe Importzölle für Mengen, die die Importquoten überschreiten, festgesetzt. Diese werden aber durch Schmuggel zum Teil umgangen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /