In Südamerika wird im Frühjahr 2014 eine Rekordernte an Sojabohnen erwartet - US-Ernte wird im Herbst 2013 besser eingeschätzt
Die Weltsojabohnenerzeugung konzentriert sich auf drei amerikanische Länder USA, Brasilien und Argentinien, die zusammen rd. 85 % der Weltproduktion bestreiten. Für das Jahr 2013/14 sollen rd. 230 Mio. t gedroschen werden. In den USA sind bereits 86 % der Ernte 2013 von den Feldern geholt worden. Man erwartet eine gut durchschnittliche US-Ernte um die 88 Mio. t. Die bisherigen Erwartungen waren infolge der August-Trockenheit deutlich gedämpfter.
In Südamerika ist im Okt und Nov Aussaatzeit. Zurzeit sollen um die 30 - 35 % der ausgedehnten Flächen unter günstigen Bedingungen bestellt sein. Wenn durchschnittliche Ertragsbedingungen unterstellt werden, sollen in Brasilien etwas unter 90 Mio. t und in Argentinien über 55 Mio. t in den Frühjahrsmonaten Febr. bis Mai 2014 geerntet werden. Nach den aktuellen meteorologischen Messwerten wird mit keiner Wetteranomalie wie „El Nino“ oder „La Nina“ gerechnet, die entweder zu viel oder zu wenig Regen bringen.
Die hohen Erwartungen an eine Rekordernte in Südamerika werden begründet mit dem günstigen Soja-Maispreis-Verhältnis, das den Neutralwert von 2,2 bis 2,5 zu 1 deutlich zugunsten der Bohne überschreitet. An der Chicagoer Börse wird die Sojabohne knapp unter der 13 $ je bu Marke gehandelt, während der Mais sich noch über der 4 $ je bu Marke hält. In der Konkurrenz um die knappe Fläche gewinnt Soja den Vorrang vor Mais. Sollte dieses Preisverhältnis bis ins nächste Jahr Bestand haben, ist davon auszugehen, dass auch in den USA ab April/Mai vermehrt Soja statt Mais angebaut wird.
Die Aussichten auf eine große Sojaernte und entsprechend hohes Angebot im Jahre 2014 sind also durchaus begründbar. Allerdings sind Erwartungen immer noch keine Tatsachen. Mit unvorhersehbaren Änderungen muss man immer rechnen.
Auf der Nachfrageseite ist China der große Faktor mit einem zwei Drittel Anteil (66 Mio. t) am Welthandel der Sojabohnen. Das Reich der Mitte hat die eigene Erzeugung von nur noch 12 Mio. t weitgehend zugunsten des Maisanbaus zurückgefahren. Steigender menschlicher Verbrauch an Sojaöl und zunehmender Eiweißfutterbedarf der wachsenden Schweinehaltung fordern im Durchschnitt Importsteigerungen von 2 bis 5 Mio. t je Jahr.
Europas Eiweißlücke wird zu erheblichen Teilen neben Sojabohneneinfuhr mit Importen von Sojaschrot gedeckt. Der Handelsanteil beziffert sich zwischen 25 und 30 %. Die Entwicklung ist aufgrund geringeren Bedarfs und zunehmender EU-Eigenerzeugung an Raps- und Sonnenblumenschrot eindeutig rückläufig.
Die Terminkurse für Sojabohnen zeigen folgerichtig einen Abwärtstrend der Sojakurse bis weit in das 1. Halbjahr 2014 hinein. Die hiesigen Rapspreise stehen im Zugzwang.