US-Saatenstand bei Sojabohnen vom 15. Juli 2013 (Crop Progress)
Die Entwicklung der Sojabohnenbestände ist in ihre entscheidende Ertragsphase bis Mitte/Ende August eingetreten. Die Kursbildung an den Börsen ist in dieser Phase ein unmittelbares Spiegelbild der Ernteaussichten.
Die Aussaat von Sojabohnen ist weitgehend beendet, Selbst die nach Weizen angebauten Zweitfrüchte mit etwa halber Ertragserwartung werden nach dem 15. Juli nicht mehr ausgesät, weil das Risiko einer Missernte zu groß wird.
Der Sojabestand wird zu 70 % als „good to excellent“ beurteilt, auch wenn er einige Wochen in der Entwicklung hinterherhinkt. 26 % der Bestände befinden sich erst in der Blühphase, Im Mittel der Jahre hätten es um diese Zeit 40 % sein sollen.
Dies macht den Farmern in den nördlichen Teilen Sorge, weil sie immer die Befürchtung haben müssen, dass Frühfröste die spätere Ausreifung der Sojabohnen unterbrechen könnten.
Sollte es in den nächsten Wochen zu trocken werden, wirft die Pflanze die Blütenstände einfach ab, so dass keine Kornausbildung stattfinden kann. Die nachträglich einsetzende Blühperiode bringt im Regelfall keinen Ertrag mehr.
Die Wetteraussichten sind durchwachsen. Im mittleren Westen sind einige Gebiete immer noch von Trockenheit bedroht. In den übrigen Gebieten prognostizieren die Wettervorhersagen einige kleine Niederschlagsmengen bei gemäßigten Temperaturen. Insgesamt wächst die Überzeugung, dass sich das Trockenheitsdesaster des vergangenen Jahres nicht wiederholen wird.
Die USA erwarten in diesem Jahr eine Rekordernte in Höhe von 92 Mio. t (Vorjahr 82 Mio. t).
In Verbindung mit der verzögert gelieferten südamerikanischen Rekordernte erwartet man spätestens ab Okt-2013 ein stark erhöhtes Angebot. An den Börsen wird bereits jetzt mit einem deutlichen Kursrutsch um mehr als 26 % gegenüber der Juli-Notierung gerechnet.
Aber noch ist die entscheidende Ertragsbildungsphase nicht gelaufen.