Brasilien erwartet große Sojaernte 2014/15 – größere Anbaufläche – höhere Erträge - mehr Exporte
In einem Sonderbericht des USDA untersucht das zugehörige Auslandsbüro die Perspektiven des Sojamarktes in Brasilien 2014/15.
Die angelaufene Aussaat Ende September hat bereits unter günstigen Niederschlagsbedingungen begonnen. Die Fläche wird auf 31,5 Mio. ha geschätzt ca. 4 % größer als im Vorjahr. Die Erträge werden nach Trendwerten knapp unter 3 t/ha eingestuft. Neue GVO-Sorten von Bayer, Monsanto und Pioneer sollen höhere Erträge liefern. Bevorzugt werden frühreife Varianten mit 90 bis 95 Tagen Vegetationsdauer, die möglichst im Febr.-15 gedroschen werden können, um danach noch Mais als Zweitfrucht sicher anbauen und ernten zu können.
Die kommende Ernte in den ersten Monaten des Jahres 2015 wird auf 94 bis 96 Mio. t geschätzt. Das Vorjahresergebnis lag bei 86 Mio. t.
Der Inlandsverbrauch wird knapp über wenig veränderten 40 Mio. t eingeordnet. Ein maßgeblicher Anstoß für den Verbrauch kommt aus dem Biodieselsektor mit einem erwarteten Wachstum von 16 %. Hintergrund ist die staatlich verordnete höhere Beimischungspflicht ab 1. Okt. 2014.
Für die Viehhaltung wird wenig Verbrauchszuwachs gesehen. Als Gründe werden die schwache wirtschaftliche Entwicklung und hohen Preise angegeben, die die Nachfrage nach tierischem Eiweiß deckelt. Die russische Nachfrage nach Fleisch hilft nur begrenzt weiter.
Steigende Erzeugung bei begrenzt steigenden Inlandsverbrauch führt zu der Konsequenz steigender Export in geschätzter Höhe von 49 Mio. t (Vorjahr 46 Mio. t). Trotz fallender Sojakurse werden die Ausfuhren nach China aufgrund der schwachen brasilianischen Währung sich im Wettbewerb behaupten und um erwartete 15 % steigen.
Unterstützung für einen reibungsarmen Export erhofft man sich durch den Ausbau der Exporthäfen mit einem straffen Logistiksystem, das die LKWs auf Abruf nach Maßgabe einlaufender Schiffe dirigiert. Bisherige Wartezeiten von 2 bis 14 Tagen bei den LKWs und 60 bis 120 Tagen bei den Schiffen in der Hauptsaison sollen vermieden werden. Transport- und Umschlagskosten vom Erzeugungsgebiet Mato Grosso bis Seeschiff in Höhe von 150 bis 250 € je t überkompensieren die günstigen Produktionskosten gegenüber den USA.
Eine neue Route von Mato Grosso mit kleinen Binnenschiffen über Amazonas-Neben- und Hauptflüsse mit rd. 1.500 bis 2.000 km Länge soll bis zu 30 % Transportkosten im Binnenland sparen.