Coceral : Juni-Schätzung der EU-Rapsernte – Kursauftrieb an den Börsen
In der jüngsten Monatsausgabe des Dachverbandes der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler wird die EU-Rapsernte 2015/16 nochmals tiefer gesetzt. Die gesamte Erzeugung wird jetzt auf rd 21,4 Mio. t Marke geschätzt. Im Vorjahr lag das die Ernte bei 24,1 Mio. t. Ausschlaggebend für das geringere Ergebnis sind um 3 dt/ha niedrigeren Durchschnittserträge und eine kleinere Anbaufläche.
Die größten Ernteeinbußen sind in Deutschland zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahresergebnis von 6,26 Mio. t werden für das laufende Jahr nur 5,06 Mio. t erwartet. Eine kleinere Anbaufläche und ein um fast 6,5 dt/ha niedriger Hektarertrag sind die entscheidenden Einflußfaktoren.
In diesem Jahr wird Frankreich an 1. Stelle bei Anbau und Ernte an Raps stehen. Aber auch hier wird die Ernte mit 5,2 Mio. t als die vorjährige Ernte mit 5,5 Mio. t.
Die jüngsten Meldungen aus Frankreich sprechen von ersten unbefriedigenden Druschergebnissen und einer erneuten Hitzewelle mit Temperaturen bis an die 40 Grad Celsius. Ob es bei der Schätzung bleibt, ist noch offen.
Polens Rapsernte wird von 3,2 Mio. t auf 2,85 Mio. t heruntergestuft. Bei größerer Anbaufläche ziehen die schwachen Ertragserwartungen das Ernteergebnis nach unten.
In Großbritannien soll die Rapsernte um rd. 9 % auf 2,26 Mio. t fallen. Geringere Anbauflächen und niedrigere Erträge führen gleichermaßen zu diesem Ergebnis.
Einen starken prozentualen Rückschlag muss Rumänien mit einer Minderung von über 20 % verkraften. Allerdings bewegt die Erntemenge nur noch um 0,875 Mio. t.
Die Ernterisiken dieses Jahres sind noch nicht alle überwunden. Die vorausgesagte Trockenperiode in den nächsten 2 Wochen könnte auf den weniger wasserhaltefähigen Standorten noch zu Ertragsminderungen beitragen.
Die Rapskurse setzen ihre kurz unterbrochene Aufwärtsentwicklung fort. In Paris steuert die Notierung die 390 € je t Marke an. Allerdings spielt in diesem Fall der Eurokurs noch eine Rolle aufgrund der zugespitzten Griechenland-Problematik. Eine Eurokursänderung um 0,1 Dollar zu Euro könnte die Rapspreise um 35 € je t verändern.