COPA/COGECA schätzt EU-Rapsernte nur auf 20,5 Mio. t.
Der Dachverband der Bauern- und Genossenschaftsorganisationen COPA/COGECA rechnet in diesem Jahr 2016/17 mit einer Rapsernte von nur 20,5 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahr fehlen rd. 1 Mio. t bzw. 5,1 %.
Im Vergleich dazu kommt die EU-Kommission in ihrer Mai-Schätzung auf eine Erntemenge von rd. 22 Mio. t. Anfang Juli hat der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler(COCERAL) ebenfalls die gleiche Größenordnung prognostiziert. In beiden Fällen wurden zwar Flächenrückgänge festgestellt, die aber teilweise durch Ertragszuwächse ausgeglichen werden sollen.
Hauptursache für den Ernterückgang ist nach Feststellungen von COPA/COGECA ein Rückgang der Anbauflächen von rd. 20 % mit Schwerpunkt in Großbritannien. Dafür sei wesentlich die eingeschränkte Verfügbarkeit anPflanzenschutzmittel, speziell die nicht mehr zugelassenen Neonicotinoide, verantwortlich. Die fehlende Möglichkeit der Schädlingsbekämpfung habe Landwirte davon abgehalten, Raps in bisherigem Umfange anzubauen.
Die Witterungsentwicklung in diesem Jahr konnte nach Einschätzung von COPA/COCEARAL nicht dazu beitragen, über hohe Hektarerträge einen vollen Ausgleich für den Flächenrückgang herzustellen.
Für das Wirtschaftsjahr 2016/17 rechnet COPA/COGECA mit einer weiteren Einschränkung des Rapsanbaus. Daraus ergebe sich eine aufkommende Problematik mit der Herstellung von Biodiesel aus inländischer Erzeugung. Nach derzeitigen Stand wird Raps zu rd. zwei Drittel Anteil zu Biodiesel verbarbeitet.
Die Soja- und Sonnenblumenernten sollen in diesem Jahr deutlich höher ausfallen. Insbesondere der durch die Agrarpolitik geförderte Sojaanbau soll um 5,7 % erhöht worden sein. Mit weniger als 1 Mio. t erreicht die inländische Sojaernte nur einen Bruchteil des Einfuhrbedarfs von 12 Mio. t Sojabohnen und rd. 20 Mio. t Sojaschrot.