Bei den Sojabohnen-Spekulanten in Chicago haben sich in der Berichtswoche zum 22.09.2015 die Netto-Short-Positionen relativ deutlich um 21.228 Kontrakte auf insgesamt 46.250 Netto-Short-Positionen erhöht. Die Kurse an den Börsen bleiben dementsprechend unter Druck.
Die Rapskurse können sich (teilweise) immer noch dem negativen Trend der übrigen Ölsaaten entziehen, weil die Versorgung der europäischen Ölmühlen, der schwachen Ernte geschuldet, sehr knapp ausfällt. Dennoch wird der Druck stärker. Brasilien, nach den USA stärkster Sojabohnenexporteur, hat in den letzten Monaten eine starke Abwertung des Reals erfahren. Das führt zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit der Sojabohnenexporte. Die südamerikanischen Bauern reagieren mit einem verstärkten Sojabohnenanbau. Wenn diese Ware im kommenden Frühjahr auf den Markt gelangt wird weiterer Druck bei den Ölsaaten entstehen. Diese Entwicklung wird möglicherweise auch an den Rapspreisen, insbesondere der kommenden Ernte, nicht spurlos vorbei gehen. Einzig allein der erwartete starke El Nino könnte dem weiteren Bestandsaufbau bei den Sojabohnen einen Strich durch die Rechnung machen.