4. DRV-Schätzung: deutsche Rapsernte 2016 um 0,9 % über Vorjahr
Der deutsche Raiffeisenverband (DRV) geht in seiner 4. monatlichen Prognose von einer deutschen Rapsernte in Höhe von 5,05 Mio. t bzw. + 0,9 % aus. Im Vorjahr wurden 5,007 Mio. t eingefahren. Damit bleibt Deutschland hinter Frankreich mit erwarteten 5,1 Mio. t zurück. Beide Länder zusammen bestreiten knapp 50 % der EU-Rapsernte in Höhe von geschätzten 21 Mio. t.
Das deutsche Schätzergebnis kommt durch eine höhere Anbaufläche von rd. 0,5 Mio ha bzw. +3,6 % und Ertragsannahmen in Höhe von 38 dt/ha bzw. -2,7 % im Vergleich zum Vorjahr zustande. Im Vorjahr wurden trotz einer Trockenphase durchschnittliche Hektarerträge erwirtschaftet.
Im größten Anbaugebiet Mecklenburg-Vorpommern sollen mit 820.750 t eine um 12,8 % niedrigere Ernte eingefahren werden. Die Anbaufläche wurde zwar um 1,8 % erhöht, aber die Ertragserwartungen wurden nach dem jüngsten Stand der Beurteilungen um -14,4 % unter das Niveau des Vorjahres gesetzt.
Rückläufige Ernteergebnisse werden auch überwiegend ertragsbedingt in Brandenburg mit -5,5 %, und Schleswig Holstein mit -6,1 % geschätzt.
Überdurchschnittliche Erntezuwächse werden dagegen in Thüringen mit +17 %, NRW mit +16,1 % und Hessen mit +17,6 % Steigerung zum Vorjahr erwartet. Hier spielen steigende Anbauflächen und höhere Ertragserwartungen die entscheidenden Rollen.
Im viertgrößten Anbaugebiet Niedersachsen erwartet man bei einer 1,1 % größeren Fläche und fast unveränderter Erträge einen Erntezuwachs von 1,3 %.
In Bayern wurden die Anbauflächen um 9,2 % erhöht. Die Hektarerträge werden nach den jüngsten Wetterentwicklungen jedoch um -4,5 % abgestuft. Die Ernte soll per Saldo immer noch um +4,3 % größer ausfallen als im Vorjahr.
Die Rapsbestände haben bis zum Erntetermin noch eine entscheidende Entwicklungsphase zu durchlaufen. Daher werden die Witterungsverläufe sicherlich zu einigen Korrekturen bei den nächsten Schätzungen beitragen. Das zeigen die Erfahrungen mit den ersten 3 Schätzungen dieses Jahres.