DRV schätzt Rapsernte 2022 auf 3,9 Mio. t - Erntemengen steigen wieder an
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) schätzt in seiner 1. Ausgabe im Mrz. 2022 die deutsche Rapsernte auf 3,9 Mio. t um 11,6 % höher als im Vorjahr. Ausschlaggebend ist die um +8,6 % gestiegene Anbaufläche, die das Stat. Bundesamt am 22.12 2021 ermittelt hat. Die voraussichtlichen Flächenerträge hat der DRV zum Vorjahr um 2,8 % auf 36 dt/ha höher veranschlagt.
Die Ernteergebnisse fallen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich aus. Den größten Zuwachs erwartet man in Schleswig-Holstein mit einer Zunahme von 25,9 %, die zum überwiegenden Teil durch gestiegene Anbauflächen (+18 %) verursacht werden.
Die zweithöchste Steigerung mit +23 % wird für NRW vorausgesagt, in diesem Land ist die Anbaufläche wieder um 15,2 % gestiegen. Der DRV schätzt zusätzlich einen Ertragszuwachs um 6,8 % zum Vorjahr.
In Niedersachsen wird die Rapsernte zum 2 Mal in Folge um 22 % höher zum Vorjahr vorausgesagt. Ausschlaggebend ist die erweiterte Anbaufläche mit 15,6 % sowie eine prognostizierte Ertragssteigerung von 5,6 %.
In Baden Württemberg soll das Ernteergebnis im Wesentlichen flächenbedingt um 17,4 % zulegen. Auch hier wird mit höheren Erträgen zum Vorjahr gerechnet.
In Brandenburg erwartet man eine um 14 % höhere Rapsernte, die fast ausschließlich auf die vergrößerte Anbaufläche zurückzuführen ist.
In Sachsen-Anhalt schätzt man +12,7 % mehr Raps, ein Ergebnis, das ebenfalls maßgeblich durch eine erweiterte Anbaufläche zustande kommt.
Die Rapsernte in Hessen um +13,4 % höher als im Vorjahr veranschlagt. Auch hier sind zunehmende Anbauflächen von entscheidender Bedeutung.
In den übrigen Bundesändern wird durchgehend mit steigenden Erntemengen in kleinerem Rahmen kalkuliert.
Die Ernteschätzung enthält noch eine Reihe von Risiken. Dazu gehören auf jeden Fall die Ungewißheiten der weiteren Wetterentwicklungen. Es wird jedoch von einem aktuell guten Pflanzenbestand ausgegangen. Auswinterungsschäden sind bisher nicht bekannt.
Die große Unbekannte in diesem Jahr wird die Düngung sein. Die knapp verfügbaren und sehr teuren Düngemittel werden Anlaß für einen begrenzten Düngeraufwand liefern. Darunter könnten die Flächenerträge leiden. Andererseits bieten Rapspreise zwischen um 700 bis 750 €/t zur Erntezeit einen starken Anreiz, das Düngungsniveau nicht allzu sehr zurückzunehmen.