25. Jul.24: EU-KOM kürzt EU-Rapsernte auf 18,4 Mio. t - Importbedarf knapp 6 Mio. t.
In der jüngsten Juli-Ausgabe schätzt die EU-Kommission (EU-KOM) die Rapsernte in den 27 Mitgliedstaaten auf nur noch 18,4 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 19,7 Mio. t. Ausschlaggebend sind die verringerten Anbauflächen sowie ein niedriger Flächenertrag von nur 31 dt/ha.
Der Inlandsverbrauch wird auf rd. 24 Mio. t veranschlagt. Unter Berücksichtigung kleiner grenznaher Exporte errechnet sich ein Importbedarf von knapp 6 Mio. t zur Bedarfsdeckung. Üblicherweise stammen die Lieferungen aus Kanada, Ukraine und Australien. Allerdings ist das Ausfuhrpotenzial dieser Länder begrenzt.
In fast allen Mitgliedstaaten mit Ausnahme Rumäniens werden die Ernteergebnisse gegenüber dem Vorjahr erheblich niedriger angesetzt.
In den 3 größten Produktionsgebieten Deutschland (3,96 Mio. t), Frankreich (3,94 Mio. t) und Polen mit (3,57 Mio. t) soll die Rapserzeugung durchschnittlich 5 bis 10 % niedriger ausfallen. Auch für Tschechien geht die Produktion auf rd. 1 Mio. t zurück.
Im Vergleich zum katastrophalen Vorjahr wird die rumänische Ernte wieder auf Durchschnittsniveau von rd. 1,46 Mio. t geschätzt.
Der Deutsche Raiffeisenverband und der Bauernverband schätzen die deutsche Rapsernte nochmal etwas niedriger ein. Als Begründung werden die witterungsbedingt ungünstigen Erntebedingungen angeführt.
Seit Beginn des Monats Juli-24 weisen die Rapskurse erhebliche Schwankungen in einer Bandbreite von 475 bis über 500 €/t aus. Wesentliche Ursache ist die weltweit enge Versorgungslage mit der Folge, dass jede tatsächliche oder vermeintliche Änderungen der Knappheitsentwicklung zu hohen Kursausschlägen führen. Aktuell (29.07.24) steigen die Kurse wieder etwas an.