EU-KOM schätzt Rapsernte 2023 auf 19,8 Mio. t
Die EU-Kommission (EU-KOM) hat in ihrer Frühjahrsausgabe der „short term outlooks“ ihre Ernteschätzung zum Rapsmarkt veröffentlicht. Die Ernte 2023 wird um rd. 1 % höher auf 19,8 Mio. t prognostiziert. Bei unveränderten Ertragsaussichten im Vergleich zum Vorjahr bestimmt entscheidend die gestiegene Anbaufläche das neue Ergebnis.
In den einzelnen EU-Mitgliedstaaten fallen die Ergebnisse aufgrund der bisherigen Witterungs-bedingungen sehr unterschiedlich aus. Günstige Bedingungen im südosteuropäischen Raum soll die rumänische Rapsernte von vorjährigen 1,1 auf 1,6 Mio. t hochschnellen lassen. Auch in Bulgarien wird eine Steigerung von 28 % auf 0,4 Mio. t erwartet. In Tschechien wird die Rapserzeugung auf leicht erhöhte 1,2 Mio. t veranschlagt.
Dagegen führen die ungünstigen Wetterverhältnisse in Polen zu einer Rücknahme von 8 % auf diesjährige 3,37 Mio. t Produktion. In Dänemark wird die Rapsernte mit einem Rückschlag von knapp 24 % noch schlechter eingestuft. Auch die französische Erzeugung leidet unter der Trockenheit insbesondere im Süden; die Rapsernte fällt um -3,7 % auf 4,34 Mio. t zurück.
Für Deutschland wird eine Rapserzeugung von 4,53 Mio. t bzw. +5,2 % höher als im Vorjahr geschätzt und ist nach Jahren wieder führendes Erzeugungsland in der EU.
Auf der Verbrauchsseite wird in der EU-27 ein Rückgang von vorjährigen 25,3 auf kommende 24,8 Mio. t erwartet. Hintergrund ist die fallende Nachfrage aus der Verwertung des Rapsöls mit Schwerpunkt Biodiesel.
Mit dem voraussichtlichen Verbrauchsrückgang ist auch eine zukünftig geringere Importmenge von 5,8 Mio. t (Vorjahr 6,2 Mio. t) verbunden.
Nach dem kriegsbedingten Höhenflug der Rapskurse zeitweilig über 1.000 €/t im Jahre 2022 haben sich die aktuellen Notierungen wieder auf eine Spannbreite zwischen 450 bis unter 500 €/t zurückbewegt. Die Terminkurse zeigen für den Rest des Jahres in die gleiche Richtung.