EU-KOM schätzt EU-Rapsversorgung 2022/23 weiterhin knapp ein Die EU-Kommission (EU-KOM) schätzt Ende April 2022 die kommende Rapsernte 2022 um +7,6 % auf 18,3 Mio. t größer ein als im Vorjahr. Die Rapsanbauflächen wurden um 6,9 % aufgestockt; die Flächenerträge sollen mit rd. 32 dt/ha nur geringfügig zum Vorjahr steigen. Der EU-Rapsverbrauch wird auf um 0,5 Mio. t höher auf rd. 22 Mio. t veranschlagt, bleibt aber immer noch hinter früheren Ergebnissen zurück. Die notwenigen EU-Rapsimporte kürzt die EU-KOM aufgrund des Krieges in der Ukraine auf rd. 4 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit noch 4,9 Mio. t. Die Erwartungen richten sich auf zusätzliche Lieferungen aus Kanada und Australien. Die EU-Versorgungslage ist weniger angespannt als in den beiden Vorjahren, in denen bei steigenden Verbrauch die EU-Inlandserzeugung deutlich zurückgefallen war. Aufgrund der weltweiten Knappheit im gesamten Ölsaatensektor von Palmöl über Soja bis Sonnenblumen bleiben die Preise auf ungewöhnlich hohen Niveau. Das Exportverbot Indonesiens für bestimmte Palmölprodukte treibt die Preise weiter in die Höhe. Das Land produziert etwa 45 % der Welterzeugung. Der Ausfall von Sonnenblumenöl aus der Ukraine ist ebenfalls ein preistreibender Faktor, wenngleich auch die Mengen relativ zu den beiden Marktführern Palmöl und Sojaöl bescheiden ausfallen. Aktuell treibt die witterungsbedingt verzögerte US-Sojabestellung die Börsenkurse nach einem Rückgang wieder an. Auch in Kanada ist die Aussaat von Sommerraps (Canola) beeinträchtigt. Und nicht zuletzt: die weitgehend abgeschlossenen südamerikanischen Sojaernten waren nur mittelprächtig. Für die EU gilt, dass der schwache Eurokurs den notwendigen Import verteuert.