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EU-Prognose bis 2023: Mehr Ölsaaten - bleibende Importabhängigkeit - mäßige Rapspreise im Durchschnitt

EU-Kommission: Vorschau auf die Agrarmärkte bis 2023 – Ölsaaten

In Ihrer jüngsten Ausgabe hat die EU-Kommission eine mittelfristige Vorausschau auf die Agrarmärkte bis zum Jahre 2023 veröffentlicht. Von den 175 Seiten starken Papier sind nachfolgend die wesentlichen Ergebnisse auf dem Ölsaatenmarkt  der EU – bestehend aus 70 % Raps,  28 % Sonnenblumen und Rest Soja - zusammengefasst.

Ölsaaten werden in der EU-28 auf rd. 11 Mio. ha bzw. rd. 10 % der Ackerfläche angebaut. Rapssaat beansprucht rd. 6,6 Mio. ha und die Sonnenblumen rd. 4,4 Mio. ha. Für den Prognosezeitraum bis 2023 ändern sich die Anbauflächen nur unwesentlich.  

Die Erntemengen sollen infolge steigender Erträge von 29,7 Mio. t im Jahre 2013 auf 33,8 Mio.  t im Zieljahr 2023 steigen. Die Zunahmen der Rapsernten werden von 20,5 auf 23,4 Mio.  t veranschlagt. Die Sojaernten  steigen nur minimal von 1,1 auf 1,3 Mio. t.

Auf der Nachfrageseite wird ein Verbrauch von derzeit 44,6 Mio. t auf 49,5 Mio. t geschätzt. Damit wird deutlich, dass die EU ein Nettoimportgebiet für Ölsaaten ist und für die kommenden Jahre auch bleiben wird. Die Ölsaateneinfuhr wird  fast unverändert auf 16,5 Mio. t  veranschlagt.

Die Erzeugung der Ölsaaten-Öle soll von 14,6 Mio. t auf 16,3 Mio. t zunehmen. Der Verbrauch an Ölen im EU-Binnenmarkt steigt in der gleichen Zeit von 14,5 auf 17,3 Mio. t.  Daraus wird deutlich, dass ein steigender  Import die wachsende Differenz zwischen Inlandserzeugung und Verbrauch decken muss.

Bei den Ölschroten fällt das Versorgungsdefizit der EU-28  von annähernd 50% größer aus. Die Eigenerzeugung beziffert sich im Jahre 2013 auf 25,5 Mio. t und soll bis 2023 auf 28,4 Mio. t steigen. Dem steht ein aktueller Verbrauch von 48,1 Mio. t gegenüber, der bis 2023 auf 50,5 Mio. steigen soll. Die EU-Kommission ist der Überzeugung, dass das Eiweißdefizit der EU nicht weiter wachsen wird, weil trotz steigender Viehbestände durch Futteroptimierungen  ein Ausgleich geschaffen wird. Die preisbestimmenden Endbestände werden weitgehend unverändert um die 3,3 Mio. t betragen.

Die zuletzt hohen Rapspreise mit fast 45 € je dt in den Jahren 2010 bis 2012 sollen in der Zukunft im Durchschnitt nicht mehr erreicht werden. Die EU-Kommission schätzt die Spannbreite der Rapspreise zwischen 36 und 38 € je dt ein. Allerdings muss man davon ausgehen, dass in Einzeljahren je nach weltweitem Ernteausgang der Ölsaaten einschl. des Palmöls erhebliche Kursschwankungen auftreten können.

Starken Einfluss können auch noch die Rohölkurse gewinnen, wenn sie die 100 $ je barrel Marke erheblich unter- oder überschreiten. Inwieweit eine politische Neugestaltung der Regelungen zur erneuerbaren Energien Wirkung entfalten,  ist zurzeit nicht absehbar.  

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