EU-Kommission schätzt EU-Raps- bzw. Ölsaatenernte etwas höher ein
In der jüngsten Mais-Ausgabe schätzt die EU-Kommission die Rapsernte mit rd 22 Mio. t etwas höher ein als im Vorjahr. Die Grundlage bilden rd. 6.693 ha und eine Ertragserwartung von 3,3 t je ha. Die vorjährigen Hektarerträge lagen mit 3,4 t deutlich höher. Schwache Ernten werden in Großbritannien und Polen erwartet. Deutschland und Frankreich als die beiden größten Rapserzeuger liegen beide mit jeweils 5,1 Mio. t auf Durchschnittsniveau.
Der gesamte Rapsverbrauch in der EU wird auf 25,2 Mio. t geschätzt. Damit fällt die Menge seit mehreren Jahren in Folge geringer aus. Das Problem sind die wenigen Möglichkeiten auf Weltebene Raps mit den entsprechenden Anforderungen hinsichtlich der GVO-Restriktionen zu bekommen. Für das kommende Jahr 2016/17 rechnet die Kommission mit Einfuhren in der Größenordnung von 3,1 Mio. t.
Mögliche Rapslieferanten sind Ukraine, Weißrussland und Australien. Die ukrainische Rapserzeugung ist aufgrund des trockenen Herbstes 2015 auf mehr als 50 % gefallen. Die Lieferungen aus dem Schwarzmeergebiet werden dürftig ausfallen. Weißrussland orientiert nach dem Krim-Embargo immer mehr der russischen Seite zu.
Hoffnungen werden auf eine gute australische Rapsernte gesetzt. Ausreichende Niederschläge versprechen ein überdurchschnittliches Ergebnis.
Möglicherwiese leistet die steigende Sonnenblumenernte der EU einen gewissen Ausgleich. Die diesjährige Menge soll um mindestens eine halbe Mio. t höher ausfallen als das Vorjahresergebnis, das stark unter der Trockenheitsphase gelitten hat. Produktion und Verarbeitung beschränkt sich im Wesentlichen auf den südosteuropäischen Raum.
Mittlerweile werden in der EU auf 0,83 Mio. ha Sojabohnen angebaut. Mit einem Flächenertrag von durchschnittlich 2,7 t je ha wird die Eigenerzeugung auf 2,33 Mio. t geschätzt. Bei einem Verbrauchsniveau von 15,2 Mio. t wird eine Einfuhrmenge von 12,9 Mio. t geschätzt. Dabei ist nicht eingerechnet der Sojaschrotimport mit knapp 20 Mio. t.
Die knappe Versorgung mit Ölsaaten in der EU treibt zwar die Preise an, aber die Kurse werden bestimmt durch den Rohölpreis, die Notierungen des Marktführers Palmöl und in diesem Jahr vom gut versorgten Sojaölmarkt.