Sojaernten in Südamerika sind angelaufen - hohe Ernteerwartungen
In Südamerika laufen die Sojabohnenernten an. In Brasilien sind die Frühdruschflächen abgeerntet und haben der Zweitfrucht Mais Platz gemacht. Die Schätzungen laufen auf eine abgeerntete Fläche in der Größenordnung von 35 % hinaus. In Argentinien stehen die Erntearbeiten kurz bevor.
Brasilien Sojaernte wurde bisher in einer großen Spannbreite von 90 bis über 96 Mio. t geschätzt. Im Vorjahr wurden 86,7 Mio. t erreicht. Phasenweise und regional unterschiedlich verteilte Trockenperioden in den brasilianischen Anbaugebieten haben die Ertragsbildung beeinträchtigt. Die jüngsten Schätzungen laufen auf rd 93 Mio. t hinaus, immer noch ein Rekordergebnis.
LKW-Fahrerstreiks haben den bisherigen Abtransport aus den Hauptanbaugebiet Mato Grosso verzögert mit der Folge, dass die geplanten Verschiffungen nicht in vollem Umfange stattfinden konnten. Der Streik ist mittlerweile beigelegt und die Transportlieferungen gewinne n wieder an Fahrt.
Üblicherweise nehmen die brasilianischen Hafenarbeiter die Gelegenheit wahr, um mit Hilfe von Streiks ihre Lohnforderungen durchzusetzen. Bis jetzt ist davon noch nicht zu sehen.
In Argentinien war die bisherige Witterungsentwicklung optimal für die Sojabohne. Entsprechend wurden in der jüngsten Zeit die Ernteergebnisse immer höher geschätzt. Das Spitzenergebnis wurde mit 59 Mio. t beziffert. Die jüngste USDA-Schätzung wurde von ursprünglichen 54 Mio. t auf 56 Mio. t angehoben. Allerdings haben Starkregenfälle einen Teil der argentinischen Ernteflächen in Mitleidenschaft gezogen. Wie groß die Schäden einzuschätzen sind, ist noch offen. Es ist davon auszugehen, dass immer noch ein überdurchschnittliches Ergebnis in Argentinien erzielt wird.
In den kleineren Staaten Paraguay und Uruguay geht man von gut durchschnittlichen Ernten im oberen Mittelfeld aus.
Aus den 3 Erzeugungsgebieten Brasilien, Argentinien und Paraquay erwartet man im Durchschnittsfalle eine Gesamternte von 160 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 148 Mio. t.
Die USA haben im Herbst 2014 eine Rekordernte von 108 Mio. t (Vorjahr 91,5 Mio. t) eingebracht. Ein beachtlicher Teil der nordamerikanischen Ernte wurde gebraucht, um die stark abgefallenen Vorratsbestände wieder zufriedenstellend für die Verbraucher aufzufüllen. Trotz des großen Angebots haben daher die US-Sojapreise bisher nur begrenzt nachgegeben. Unter dem jetzigen Druck eines absatzschädigenden starken Dollarkurses wird der Preisrückgang wieder deutlicher. Die anlaufende Vermarktung der südamerikanischen Ernten wird zusätzlichen Preisdruck ausüben.
Allerdings spielen die Störfaktoren wie Witterungseinflüsse, Streiks und Verkaufsaktivitäten immer noch eine beachtliche Rolle bei der zukünftigen Preisentwicklung.