International Grains Council (IGC): Mittelfristige Prognose zum Sojamarkt
Steigende Erzeugung – bessere Versorgungslage – witterungsbedingte Marktschwankungen
Nach den Einschätzungen des IGC wird die Sojabohnenerzeugung in den kommenden 5 Jahren im Durchschnitt um 1,7 % je Jahr steigen. Wesentliche Beiträge dazu leisten die Länder Argentinien und Brasilien sowie die USA. Die bisherige US-Vorrangstellung wird durch Brasilien abgelöst werden. Flächenausdehnung und Ertragssteigerung sind in wenig unterschiedlichem Maße die treibenden Kräfte der Angebotssteigerung. Daneben ist die Konkurrenz zum Maisanbau eine entscheidende Größe.
Allerdings wird die Entwicklung nicht so kontinuierlich verlaufen, wie in der Prognose unterstellt wird, denn mit zunehmender Verlagerung der Bedeutung des Sojaanbaus auf den südamerikanischen Kontinent wird die hohe Witterungsunbeständigkeit in dieser Region zu heftigen Schwankungen im Angebot führen. Der Sojamarkt wird künftig mehr Instabilitäten aufweisen als bisher schon zu beobachten war. Mögliche politische Einflüsse kommen hinzu.
Auf der Verbrauchsseite bleiben eine steigende Nachfrage nach Sojaöl für den menschlichen Verzehr in den asiatischen Ländern sowie ein zunehmender Futterverbrauch an Sojaschrot infolge der steigenden Viehbestände die treibenden Kräfte. Der Verbrauch von Sojaöl zur Herstellung von Biodiesel nimmt zwar zu, aber erreicht nicht die Bedeutung wie im Falle von Mais für die Bioethanolerzeugung.
Die Produktionssteigerung fällt ausreichend hoch aus, um die Endbestände wieder aufzufüllen. Die Versorgungskennziffer stock to use ratio nimmt von aktuellen 10,5 % auf durchschnittliche 12,4 % zu. Das könnte das Preisniveau in Grenzen halten. Allerdings dürfte die durchschnittlich errechnete Versorgungsbesserung kein ausreichendes Polster für die wesentlich größeren witterungsbedingten Erzeugungsschwankungen sein.
Preissicherungsinstrumente gewinnen weiter an Bedeutung.