Bedenklicher Rückgang des Rapsanteils bei der Biodieselherstellung
Im jüngsten Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zum Biokraftstoffmarkt in Deutschland und der EU stellte sich für das Jahr 2016 heraus, dass sich die Erzeugung im Vergleich zu den Vorjahren nur wenig verändert hat. Biodiesel verfügt mit zwei Drittel Anteil über den größten Marktanteil im Vergleich zu Bioethanol mit27 %.
Besonders auffallend ist der 30 %-ige Rückgang des Rapseinsatzes bei der Biodieselherstellung im Jahre 2016. Bei einer gleichbleibenden Kraftstofferzeugung haben die Altöle und sonstige Rest-/Abfallstoffe pflanzlicher Ölesich mehr als verdoppelt. Mittlerweise stehen beide Rohstoffquellen auf gleicher Höhe bei der Umwandlung zu Biodiesel.
Die Abfall-/Reststoffe können einen deutlich höheren Grad an Umweltfreundlichkeit gemessen an der verminderten Treibhausgaserzeugung für sich in Anspruch nehmen. Die zunehmenden Entsorgungskosten für die Abfälle tragen ebenfalls dazu bei, den Weg über die Biodieselerzeugung zu gehen
Der Anteil der Erzeugung aus importierten Palmölen hat kräftig zugelegt. Trotz der hohen Transportkosten aus Malaysia und Indonesien kann der Rohstoff im Kostenvergleich noch mithalten.Für das Jahr 2017 dürfte sich diese Entwicklung angesichts der gestiegenen Palmölpreise nicht fortsetzen.
Dagegen sind Sojaöl und andere Ölhaltige Rohstoffe in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
In Deutschland wird rd. 45 % des EU- Biodieselshergestellt. Die Rohstoffe dazu kommen überwiegend aus dem eigenen Lande
Die deutsche Biodieselherstellung stammte 2016 zu rd. 75 % aus Raps als Rohstoff und 22 % als Abfällen bzw. Reststoffen.Allerdings ist der Rapseinsatz zum Vorjahr um 35 % zurückgefallen. Dagegen hat der Einsatz von Abfall-/Reststoffen um rd. 20 % zugenommen. Ein Teil davon wird aus den angrenzenden Ländern importiert.
Eine Fortsetzung rückläufigen Rapseinsatzes hat schwerwiegende Folgen für den Rapspreis und den Rapsanbau in der EU. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die EU zwar immer noch einen Importbedarf an Raps aufweist, der jedoch schnell gegen Null tendieren könnte. Im Falle von Rapsölausfuhren stößt man auf eine harte Konkurrenz von Seiten Kanadas als weltgrößten Exporteur mit Canola. Anderepflanzlichen Öle wie Palm- und Sojaöl gelten als Marktführerim Ölsaatengeschäft.
Rapspreise auf Erzeugerstufe von über 35 €/dt sind mindestens erforderlich, um in der Wettbewerbsfähigkeit zu anderen Marktfrüchten mithalten zu können.