Kanada: weltgrößter Rapsexporteur, aber die Mengen schrumpfen
Kanada ist nach der EU zweitgrößter Rapserzeuger auf Weltebene mit 15 bis 17 Mio. t je nach Jahr. Davon werden durchschnittlich 8,5 bis 9,5 Mio. t exportiert. Die kanadischen Ausfuhren bestreiten rd. 2/3 des Welthandels mit Raps.
In Kanada wird gentechnisch veränderter Sommerraps mit der Bezeichnung Canola angebaut. Der EU-Import ist für die meisten Sorten nicht zugelassen.
Weltweit ist die Rapserzeugung in den letzten 3 Jahren niedriger ausgefallen. Bei anhaltend starker Nachfrage besteht eine knappe Versorgungslage.
Dem monatlichen Marktbericht des kanadischen Agrarministeriums zufolge sollen im laufenden Jahr 2015/16 die Rekordmenge von fast 10 Mio. t Raps ausgeführt werden. Der Endbestand soll auf 1,4 Mio. zusammenschrumpfen. Im mehrjährigen Durchschnitt werden rd. 1,8 Mio. t überlagert.
Für die neue Saison 2016/17 soll nach den ersten Schätzungen die Rapsanbaufläche kleiner ausgefallen sein. Eine Wiederholung der letztjährigen Spitzenerträge wird nicht erwartet. Hohe Regenmengen in Teilregionen machen den Rapsbeständen mit Verunkrautung und Krankheiten zu schaffen. Die Prognosen laufen auf eine Erntemenge von 15,4 Mio. t bzw. rd. 2 Mio. t weniger als im Vorjahr hinaus.
Bei anhaltend hohen Exportmengen von 8,5 Mio. t schätzt das kanadische Agrarministerium einen massiven Abbau der Vorratsbestände auf rd. 0,7 Mio. t am Ende des Wirtschaftsjahres 2016/17. Die Versorgungslage für 2016/17 wird damit noch kritischer als bisher.
Die Rapspreise werden jedoch in ihrer Entwicklung nicht allein von den Angebots-Nachfrage-Verhältnissen im Rapsmarkt selbst bestimmt, sondern von den Konkurrenzprodukten wie Palm- und Sojaöl gedeckelt. Der hohe Verwendungsanteil pflanzlicher Öle für Biodiesel stellt auch einen ausgeprägten Zusammenhang zum Rohölpreis her.