Argentiniens Präsidentschaftswahlen und die Sojakurse.
Die am Sonntag erfolgten Präsidentschaftswahlen in Argentinien haben die Partei an die Macht gebracht, die auf einen stärkeren liberalen Wirtschaftskurs setzen. Dabei sollen insbesondere die Exportsteuern auf Soja (35 %), Mais (20 %) und Weizen (23 %) deutlich gesenkt werden.
Inwieweit die Wahlversprechen umgesetzt werden, bleibt noch offen. Allerdings ist mit dem Kandidaten Macri derjenige Politiker gewählt worden, der einen starken Akzent auf diesen Regierungsaspekt gesetzt hat. Immerhin wird der argentinische Staatshaushalt zu fast 40 % vom den Einnahmen aus den Agrarexportsteuern finanziert. Eine Umverteilung auf höhere Einkommensteuern ist zu erwarten. Die Inflationsrate des Peso wird ebenfalls zunehmen.
Soweit noch möglich, wird in diesem Anbaujahr verstärkt auf die Bestellung mit Soja und Mais reagiert. Beim Weizen ist es zu spät, da die Ernte bereits angelaufen ist. Beim Mais sind noch einige Restflächen zu bestellen. Am meisten wird die spätsaatverträgliche Sojabohne profitieren. Die Schätzungen zum Sojaanbau sind bereits kräftig nach oben gegangen.
Die neue argentinische Agrarpolitik setzt auch weitere Kräfte frei. Die bisherige Vorratswirtschaft der argentinischen Farmer mit Mais, Soja und Weizen als Schutzmaßnahme gegen die Inflation im Lande wird aller Voraussicht nicht im bisherigen Maße fortgesetzt. Das führt zu einem schlagartigen Angebotsschub insbesondere im Sojasektor.
An den führenden Börsen zeigen insbesondere die Sojakurse bereits scharfe Reaktionen nach unten. Bis zur Regierungserklärung wird sich herausstellen, in welchem Ausmaß die Landwirtschaft von den politischen Umstellungen in Argentinien betroffen sein wird.