USDA: Mais-Soja-Preisverhältnis spricht für fallende Mais- und steigende Sojaflächen im kommenden Jahr 2017
Die seit Jahren bekannte Regel, dass die Mais-Preisverhältnisse im Vorfeld des Aussaatzeitpunktes die zukünftigen Anbauflächen bestimmen, hat jetzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA mittels einer Umfrage unter den Farmern bestätigt bekommen. Tatsächlich planen die landwirtschaftlichen Unternehmer ihre Maisanbauflächen auf rd. 90 Mio. acres zurückzunehmen und die Sojaanbaufläche auf rd. 87 Mio. acres aufzustocken. Damit würde in den USA zum ersten Mal die höchste Sojafläche bestellt werden.
Das Umfrageergebnis kommt nicht überraschend, sondern war im Grundsatz erwartet worden. Es ging lediglich um eine präzisere Größenordnung, mit der man planen kann.
Sei Jahrzehenten gilt eine Erfahrungsregel, das immer dann die Sojafläche ausgedehnt wird, wenn das Mais-Soja-Preisverhältnis deutlich über die Größenordnung von 2,2 bis 2,5 hinausgeht. Die seit einigen Monaten zu beobachtende Kursverhältnis zwischen dien beiden Konkurrenzfrüchten liegt bei einer Größenordnung um 1: 2,9. Damit ist eine deutliche Überlegenheit der Sojabohne gegenüber dem Mais gewährleistet.
In Anbetracht der überdurchschnittlich guten Versorgungslage auf dem Maismarkt werden erhebliche Preissteigerungen in diesem Sektor nicht mehr erwartet. Auf der Sojaseite liegt die globale Versorgungslage zwar auch über dem Durchschnitt, aber die aktuelle Importnachfrage lässt wenig Spielraum fürgrößere Preisänderungen nach unten.
Die im Frühjahr 2017 anstehenden südamerikanischen Sojaernten versprechen zwar überdurchschnittlich auszufallen, aber es sind noch erhebliche Risiken bis dahin zu überwinden. Diese Unsicherheiten werden mit Risikoprämienaufschläge auf die Terminkurse eingepreist.
Darüberhinaus bleiben Fragen bezüglich der weiteren Entwicklung des Dollarkurses und der Handelsbeziehungen im Transpazifischen Raum (TPP) unter der neuen US-Präsidentschaft offen. Die Sojakurse sind tendenziell stärker betroffen als die Maiskurse.
Eine hohe Anbaufläche für Soja in Verbindung mit zu erwartenden Durchschnittserträgen könnte im Herbst 2017 zu einer zumindest gleich hohen US-Ernte wie in diesem Jahr. Aber entscheidend werden die Witterungsbedingungen in den ertragsbildenden Monaten Juli und August werden. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Missisippi runter.