MARS: Ertragsschätzungen auf der Grundlage der Klimadaten vom 1. Mai bis 23 Juni 2013.
EU-Ernteerträge knapp über mehrjährigen Durchschnitt.
MARS – die Europäische Beobachtungsinstitution für Agrarmeteorologie – hat in ihrem jüngsten Bericht Ernteerträge für das Gebiet der EU prognostiziert, die mit +2,6 % nur knapp über dem 5 jährigen Durchschnitt liegen. Beachtliche Verbesserungen erkennt man aufgrund der Klimaentwicklungen in Spanien, Rumänien und Ungarn, Verschlechterungen hingegen werden in Teilen Deutschland, der Tschechei und Slowakei erwartet. Die Erträge für Wintergerste wurden nur um + 2 %, für Sommergerste um 11 % % nach oben gesetzt. Für Mais erwartet man eine Steigerung von knapp 2 % über dem mehrjährigen Mittel, begründet mit der bisherigen Niederschlags- und Temperaturentwicklung in den großen Anbaugebieten Südosteuropas.
Die Rapserträge wurden um knapp 1 % auf ein unterdurchschnittliches Niveau abgestuft. Schwache Erträge erwartet man in Deutschland, Frankreich und Polen, den 3 größten Anbaugebieten. Ungünstig verteilte Niederschläge und die verzögerte Frühjahrsentwicklung werden als Ursache angegeben.
Kartoffelerträge sollen um 1 % und Z.-Rübenerträge nur um 0,6 % wachsen. Verantwortlich ist ungünstige Startphase im Frühjahr in weiten Teilen Nordeuropas.
Die Vergleiche zum schwachen Vorjahresergebnis fallen zwar deutlich besser aus, besitzen aber nur begrenzten Aussagewert.
Die Wachstumsverhältnisse in Europa sind sehr gemischt. Überschussmengen an Regen gab es in weiten Teilen Süddeutschland, über Österreich, Tschechei, Slowakei, Ungarn Und eine Serie trocken-heißer Tage in den übrigen Teilen Südosteuropa. Unter den Nachwirkungen der übermäßigen Regenfälle im Herbst und Frühjahr hat Großbritannien stark zu leiden. Schwächere Ernten sowohl beim Markt- als auch beim Futterbau machen den UK-Farmern zu schaffen. U.a. ist die Milcherzeugung aufgrund der fehlenden Grundfutterversorgung drastisch zurückgegangen.
Stand 18.06.2013
ZMP-Meinung: Differenzierte Ernteprognosen - basiert auf konkreten Klimadaten in den einzelnen Regionen - sind eine wesentliche Verbesserung der Erntevorschätzung als die üblichen Trendertragshochrechnungen. Dennoch bleiben immer Vorbehalte aufgrund der Witterungsentwicklungen in den entscheidenden Ertragsbildungsphasen.