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03.22
13:24

Mrz. 2022: USDA kürzt Olsaaten 2021/22

Mrz.-2022: USDA schätzt Ölsaatenversorgung 2021/22 um 10 Mio. t niedriger ein.   

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner Mrz.22-Schätzung die Ölsaatenernte 2021/22 auf rd. 601 Mio. t (Vormonat 611 Mio. t) deutlich zurückgenommen. Der Verbrauch wird jedoch um 7 Mio. t weniger stark auf 514 Mio. t verringert. Der Endbestand fällt auf 104 Mio. t zurück. Rechnerisch reichen die Vorräte für 74 Tage (Vorjahr 83 Tage).  

Die entscheidende Korrektur zum Vormonat ist auf die reduzierten Ernten im Sojasektor mit 354 Mio. t (Vormonat 364 Mio. t) zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt das aktuelle Ergebnis um 13 Mio. kleiner.  

Die Kürzungen sind vor allem in Südamerika aufgrund der La Niña-Trockenheit entstanden. Brasilien büßt weitere 7 Mio. t und Argentinien rd. 1,5 Mio. t zur Vormonatsschätzung ein. Paraquay fällt von vorjährigen 9,9 Mio. t auf 5,3 Mio. t zurück; die Exporte dieses Landes werden sich halbieren.  

Beim Sojabohnen-Export steht Brasilien mit einer verminderten Menge von 85,5 Mio. t weiter an 1. Stelle. Dazu kommen noch knapp 16,5 Mio. t Sojaschrot. Die USA erwarten 2021/22 eine Ausfuhrsteigerung bei den Bohnen auf knapp 7 Mio. t. Die US-Sojaschrotexporte verändern sich nur wenig auf 13 Mio. t. Argentinien exportiert neben 2,75 Mio. t Bohnen überwiegend 28 Mio. t Sojaschrot und knapp 6 Mio. t Sojaöl.  

Auf der Importseite steht China mit deutlich reduzierten 94 Mio. t Sojabohnen (Vorjahr 100 Mio. t) bzw. rd.58 % des Welthandels an vorderster Stelle. Der verringerte chinesische Schweinebestand hat das früher übliche Einfuhrwachstum von jährlich 3 bis 5 Mio. t gebremst. Die EU-27 importiert seit etlichen Jahren wenig veränderte 14,5 Mio. t Bohnen und 16,6 Mio. t Sojaschrot.  

Die weltweite Rapserzeugung schätzt das USDA zum Vormonat auf 71 Mio. t deutlich höher ein, das sind aber immer noch rd. 2 Mio. t weniger als im Vorjahr. Ausschlaggebend ist die kanadische Rapsernte, die hitzebedingt von 19,5 auf 12,6 Mio. t zurückgefallen ist. Der kanadische Rapsexport geht von 10,5 auf 5,3 Mio. t zurück.  

In der EU wird die Rapsernte unverändert auf 17,15 Mio. t veranschlagt. Aufgrund der weltweiten Knappheit an Raps wird der EU-Importbedarf auf knapp 5,2 Mio. t zurückgestuft. Notwendig wären Einfuhren von über 6 Mio. t, um den üblichen Verbrauch zu decken. Üblicherweise kommt die Hälfte der EU-Rapseinfuhren aus der Ukraine; diese Lieferungen sind infolge des Krieges abgebrochen. Die vollen Auswirkungen werden im kommenden Wirtschaftsjahr zu spüren sein.  

Bei den übrigen Ölsaaten ist die zunehmende Erzeugung von Sonnenblumenöl (+2 Mio. t zum Vorjahr) von regionaler Bedeutung. Schwerpunkte der Erzeugung sind die Ukraine (6,5 Mio. t) und Russland (5,8 Mio. t) mit einem Anteil von knapp 60 % der Ölerzeugung. Davon werden rd. 75 bis 80 % exportiert. Der Krieg in der Ukraine wird die Exporte aus den beiden Schwarzmeerländern jedoch erheblich beeinträchtigen. Für die Ukraine rechnet das USDA mit einem ungewollten Bestandaufbau von 0,14 auf 2,11 Mio. t Sonnenblumensaat. In Russland steigt der Vorratsbestand von 0,195 auf 0,69 Mio. t. Die Vergrößerung der Lagerbestände führt bei den betroffenen Importländern nicht zu fallenden Preisen, eher im Gegenteil, solange die kriegsbedingten Beeinträchtigungen anhalten.  

Der Sonnenblumenanbau in den südosteuropäischen EU-Ländern erreicht einen Anteil von 18 %. Mittlerweile steht der Verbrauch von Sonnenblumenöl in der mechlichen Ernährung an 1. Stelle. Unterstützung kommt von der relativen Preiswürdigkeit des höherwertigen Öls.    

Palmöl: Das USDA hat die globale Palmölerzeugung unverändert zum Vormonat auf geschätzte 75,6 Mio. t im Wesentlichen beibehalten. Die Produzenten sind Malaysia mit 18,7 Mio. t und Indonesien mit 44,5 Mio. t. Beide Länder zusammen sind für mehr als 84 % der Welterzeugung verantwortlich. Thailand trägt mit 3,1 Mio. t (Vorjahr 2,9 Mio. t) ebenfalls zur Erhöhung der Angebotsmengen bei. Der Palmölverbrauch nimmt wenig zu. Die Endbestände steigen minimal.  

Die Rapskurse an der Pariser Börse werden nach den mehrfachen spekulativen Höhenflügen wieder vom Roh- und Palmölpreis nach oben getrieben. Die Notierungen bewegen sich für den Mai.-22-Termin bei knapp 893 €/ t. Für den Nov.-22-Termin werden immer noch 728 €/t gehandelt.  

An der Chicagoer Börse setzen die Kurse für Sojabohnen und Sojaöl ihre Aufwärtsentwicklung fort. Die Bohnen notieren über 569 €/t und Öl auf 1.605 €/t. Die Sojaschrotkurse legen ebenfalls zu und erreichen die Marke von 508 €/t mit fallender Tendenz für die nachfolgenden Monate. Die Palmölkurse ziehen im Aufwind der Rohölpreise auf dem hohen erreichten Niveau weiter an. .

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