Ölsaatenmarkt: die Notierungen orientieren sich nach oben.
Der internationale Getreiderat schätzt die weltweite Sojaernte 2020/21 auf 372,5 Mio. t (Vorjahr 338 Mio. t) etwas geringer ein als im Vormonat. Wesentliche Ursache sind die gekürzten Erwartungen in den USA mit nur 116,5 Mio. t. Der globale Verbrauch wird bei 369,5 Mio. t eingeordnet; damit kann der Vorratsbestand wieder leicht aufgebaut werden.
Markt- und Preisbestimmend für die nächsten Monate ist der Handel zwischen den USA und China. China‘s Importe werden auf steigende 99 Mio. t geschätzt: Die US-Exporte steigen auf rd. 58 Mio. t (Vorjahr 46 Mio. t).
Für das 1. Halbjahr 2021 übernimmt dann wieder Brasilien die Markt- und Preisführerschaft mit einem voraussichtlichen Ernterekord von 133 Mio. t. Gefahr droht jedoch vom „La Nina“-Wetterphänomen mit Trockenheit für die neue südamerikanische Sojaernte 2021.
Die Börsenkurse für Soja sind kräftig gestiegen. In Chicago gab es jedoch zuletzt einen dollarkurs-bedingten Rücksetzer. Es bleibt offen, ob diese Entwicklung von Dauer ist. Die Hamburger Börsennotierungen werden durch die relative Schwäche des Euro nach oben getrieben.
Die weiteren Kursentwicklungen zeigen jedoch nur mäßige Steigerungen.
Die Palmölerzeugung in Malaysia und Indonesien leidet Coronavirus-bedingt unter begrenzt verfügbaren Saisonarbeitskräften. Die Exporte nehmen nur noch wenig zu. Entsprechend hoch sind die Palmölkurse, werden aber zurzeit geschwächt durch die gefallenen Rohölkurse. Beide sind bestimmend für alle ölbetonten Ölsaaten wie z.B. Raps.
Der Rapsmarkt bleibt angesichts schwacher Ernten in der EU, in Kanada und der Ukraine weltweit deutlich knapper versorgt als in den Vorjahren.
Die Terminkurse für die kommenden Monate bis ins 1. Halbjahr 2021 zeigen wie bisher auch schon geringe Steigerungsraten. Die Tendenz geht eher in Richtung eines Preisniveaus; für Preis-senkungen gibt es zurzeit keine Anzeichen, eher für ein mögliches Preissteigerungspotenzial.