Die Sep.-2024-Schätzung des USDA für die Ölsaatenversorgung 2024/25 brachte trotz geringer Abwärtskorrektur zum Vormonat die Bestätigung einer überdurchschnittlichen weltweiten Versorgungslage insgesamt. Die Gesamterzeugung steigt um +4,5 % auf 687 Mio. t. Der Verbrauch wird auf 667,5 Mio. t veranschlagt. Die Vorratsbestände steigen um +15,3 % im Vergleich zum Vorjahr an. Die Teilergebnisse fallen jedoch unterschiedlich aus.
Mit über 62 % Produktionsanteil verfügt Soja über die größte Bedeutung im Ölsaatengeschäft. Für das Jahr 2024/25 schätzt das USDA eine Größenordnung von 429 Mio. t deutlich höher als im Vorjahr mit rd. 395 Mio. t. Den größten Anteil daran hat die zukünftige brasilianische Produktion mit 169 Mio. t (Vorjahr 153 Mio. t). Die unmittelbar bevorstehende US-Ernte wird auf knapp 125 Mio. t (Vorjahr 113 Mio. t) geschätzt. In Argentinien stabilisiert sich die Erzeugung wieder auf 51 Mio. t. In China bleibt es bei etwas reduzierten 20,7 Mio. t. in der EU werden rd. 3 Mio. t Soja erwartet.
Der Sojaverbrauch wird weltweit angeführt von China mit einer Menge von 127 Mio. t. Dazu müssen rd. 109 Mio. t importiert werden. Der größte Teil davon stammt aus Brasilien.
Die EU-27 importiert Sojabohnen in Höhe von 14,6 Mio. t, dazu kommen noch 16,2 Mio. t Sojaschrot und geringfügige Mengen an Sojaöl.
Die globalen Sojavorräte 2024/25 steigen nach USDA-Berechnungen auf einen Rekordwert von 134,6 Mio. t (Vorjahr 112,25 Mio. t). Dadurch wird eine weit überdurchschnittliche Versorgungslage in diesem Teilmarkt erreicht.
Die globale Rapserzeugung 2024/25 schätzt das USDA erneut niedriger auf nur noch 87,5 Mio. t (Vorjahr 89,4 Mio. t). Während für Kanada eine steigende Ernte von 20 Mio. t (Vorjahr 19,2 Mio. t) vorausgesagt wird, veranschlagt das USDA die EU-Ernte nur noch auf 17,65 Mio. t (Vorjahr knapp 20 Mio. t). Chinas Rapserzeugung fällt auf 15,6 Mio. t zurück; für Indien wird eine Ernte von 12,1 Mio. t vorausgesagt.
Die weltweiten Rapsimporte 2024/25 sollen auf 16,9 Mio. t zurückfallen. Mit 6,6 Mio. t wird nach USDA-Schätzung die EU den größten Anteil bestreiten. China’s Einfuhren sollen auf 3,4 Mio. t (Vorjahr 4,9 Mio. t) sinken, möglicherweise das Resultat der kanadisch-chinesischen Handelskonflikte.
Die um 20 % rückläufigen Rapsvorräte signalisieren eine angespannte Versorgungslage in diesem Teilmarkt.
Einen deutlichen Rückgang (- 15 %) erfährt die Erzeugung von Sonnenblumensaat. Betroffen sind vor allem die Anbauregionen in der Ukraine, Russland, EU und Argentinien. Die Vorratsbestände fallen um mehr als 32 % zum Vorjahr zurück.
Neben Sojaöl hat Palmöl (80 Mio. t) mit einem Marktanteil von rd. 35 %die größte Bedeutung bei den pflanzlichen Ölen. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind die Steigerungsraten in den letzten Jahren mit nur noch +1,2 % deutlich zurückgegangen. Im weltgrößten Anbaugebiet Indonesien mit 47 Mio. t stagniert die Produktion, im zweitgrößten Gebiet Malaysia ist die Zunahme auf 19,8 Mio. t nur minimal. Bei moderater Verbrauchssteigerung gehen die Vorratsbestände zurück. Entsprechend hoch sind die Notierungen an den Börsen.
Der Ölsaatenmarkt steht 2024/25 in einem Spannungsfeld zwischen überdurchschnittlich hoher Sojaversorgung und teilweise sehr knappen Angebot von Raps, Sonnenblumen und Palmöl. Je nach Schwerpunkt der Inhaltstoffe an Öl und Eiweiß werden sich die Kurse für die einzelnen Produkte entwickeln. Bei einem gewissen Umfang der Austauschbarkeit der Rohstoffe beeinflussen sich die Preise gegenseitig. Im Hintergrund wird sich der Verlauf der Rohölkurse auswirken.