Palmölmarkt: El Niño-Trockenheit treibt Preise hoch, aber die Konkurrenz bremst
Palmöl gilt als Marktführer im Segment der pflanzlichen Öle. Der Marktanteil liegt noch vor Sojaöl bei über 30 %. Im Regelfall ist Palmöl das preiswerteste unter den pflanzlichen Ölen.
Für das Jahr 2016 wirkt jedoch die Trockenperiode infolge des El Niño-Wetterphänomens auf die Erzeugung nach. Die Produktion in Malaysia ist im Febr. 2016 auf den bisherigen Tiefstand von etwas über 1 Mio. t gefallen. Im Höhepunkt der Saison Sept/Okt 2015 lag die Menge noch bei rd. 2 Mio. t.
Die hohen Vorratsbestände mit einem Volumen von rd. dem 1,4 fachen der Erzeugung haben zunächst dafür gesorgt, dass trotz der Produktionskürzung die Preise nicht explosionsartig in die Höhe gingen. Rückläufige Exporte dämpften ebenfalls vorerst einen raschen Preisanstieg in Richtung von früheren 800 $ je t.
Mittlerweile führt die anhaltende Knappheit jedoch zu Preisen, die sich deutlich oberhalb der Marke von 600 $ je t bewegen. Noch im Jahre 2015 lagen die Kurse im Bereich von knappen 500 bis unter 600 $ je t.
Als ein nicht unbedeutender Rohstoff für Biodiesel reagieren die Palmölpreise empfindlich auf die Rohölkurse. Die zurückliegende Talfahrt der Barrel-Notierungen hat die Palmölkurse unter Druck gesetzt. Die aktuelle Stabilisierung der Rohölkurse auf erhöhtem Niveau von 45 bis 50 $ je barrel sowie steigende Ausfuhren haben dem Palmöl in jüngerer Zeit wieder den notwendigen Auftrieb gegeben.
Dennoch werden die Kurse neben dem Rohöl auch durch die Konkurrenz von Sojaöl in Schach gehalten. Die großen Erntemengen bei Soja führen zu einem beachtlichen Anstieg der Angebotsmengen des Konkurrenzproduktes. Dadurch sind dem Anstieg der Palmölpreise enge Grenzen gesetzt.
Palm- und Sojaölkurse bilden auch die Orientierungslinie für die Rapspreise. Der Rapsmarkt hat nur einen Marktanteil von rd. 13 % auf Weltebene und muss sich daher den beiden großen Marktführern anpassen. Allerdings wird Raps im dritten Jahr in Folge weltweit recht knapp ausfallen. Daher werden sich die Kurse regelmäßig an der oberen Konkurrenzlinie bewegen.