Palmölerzeugung leidet unter Nachwirkungen von El Niño – Kurse steigen
In Malaysia und Indonesien wird rd. 90 % der weltweiten Palmölerzeugung betrieben. Palmöl gilt mit einem Marktanteil von über 30 % als Marktführer bei den pflanzlichen Ölen. Die Verwendung geht zu Teilen in die menschliche Ernährung, dient aber auch zu beachtlichen Teilen als Rohstoff für die Biodieselerzeugung. Es bestehen Konkurrenzbeziehungen zu allen ölbetonten Ölsaaten, insbesondere zu Raps.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2015/16 haben die Plantagen unter Trockenheitinfolge des El Niño-Wetterereignisses gelitten. Die zu geringen Niederschläge haben dazu geführt, dass die Reserven in den Bäumen verstärkt aufgebraucht wurden.
In diesem Wirtschaftsjahr müssen bei wieder durchschnittlichen Regenmengen von rd. 2.000 mm je Jahr die Reserven erst wieder aufgebaut werden. Dieser Vorgang geht zu Lasten der Erntemenge in der Anlaufphase. Üblicherweise steigt der saisonale Ertrag von Mai bis Sept/Okt besonders stark an. In diesem Jahr fällt der Ernteanstieg jedoch schwach aus. Ob der Höchstertrag in den Herbstmonaten wie im Vorjahr wieder erreicht wird, bleibt fraglich.
Nach anfänglichen Schwächen läuft der Export wieder kräftig an. Insbesondere China tritt als Einkäufer verstärkt in Erscheinung. Die dortigen Vorratsbestände sollen wieder aufgefüllt werden.
Ein verhaltenes Ernteaufkommen bei verstärkter Nachfrage führt zum Abbau der Lagerbestände. Die absehbare Versorgungslage wird knapper als in früheren Jahren eingestuft.
Mit Unterstützung wieder steigender Rohöl- und Sojaölkurse geht der Palmölkurs wieder kräftig nach oben. Für den Spätsommer/Herbst wird mit anhaltend hohen Kursen gerechnet.
Zum Frühjahr 2017 lautet die Prognose auf leicht abfallende Palmölnotierungen. Die Begründung wird in einem günstigen La Niña-Wetter gesehen, das wieder ausreichende Niederschläge liefern soll. Die Plantagenbäume werden sich weiter erholen und genügend Nährstoffe für hohe Ernten bereithalten.