Rapspreiserholung nur ein Strohfeuer?
Die ausschnittsweise veröffentlichen Zahlen des internationalen Getreiderates (IGC) zum Raps- und Sojamarkt hat an der Pariser Börse für vorübergehende Stimmung gesorgt. Die Rapskurse übersprangen die 400 €/t Marke, gaben aber dann wieder nach.
Als Hintergrund wird die Prognose des IGC gesehen, der für den Rapsmarkt eine knappe Versorgungslage 2013/14 ankündigte. Die Rapsbestände am Ende des Jahres würden so niedrig ausfallen wie seit Jahren nicht mehr. Raps sei weltweit knapp.
Dem steht eine Rekordernte-Prognose an Soja in Höhe von 284 Mio. t gegenüber. IGC verweist auf die hohen südamerikanischen Ernteergebnisse und die großen Hoffnungen auf die kommende US-Sojaernte. Die Sojaendbestände sollen nach IGC um 28 % steigen.
Die isolierte Betrachtung des Rapsmarktes für die Zwecke der Preisbeurteilung ist jedoch nicht zielführend. Der Rapsmarkt ist ein kleiner Teil (13 %) des gesamten Ölsaatenmarktes, dessen Produkte untereinander beim Pflanzenöl in weiten Teilen und bei den Ölschroten in begrenztem Umfange austauschbar sind. Tonangebend sind die beiden Marktführer Soja und Palmöl. Über allem setzt Rohöl den Deckel drauf.
Hohe Sojaernten und eine hoher Palmölbestand drücken auf die Preise. Als Konkurrenzprodukt kann sich der Raps nicht aus dieser Umklammerung lösen, so dass bei noch so knapper Rapsversorgung der Preisspielraum für diese Ölsaat recht begrenzt bleibt.