Palmölproduktion saisonal rückläufig – hohe Vorratsbestände - niedrige Kurse
Palmöl ist Marktführer bei den pflanzlichen Ölen und Fetten. Der Produktionsanteil liegt über 30 %. Die Palmölpreise sind regelmäßig die niedrigsten unter den Pflanzenölen. Daher liefert der Palmölmarkt richtungsweisende Vorgaben für die übrigen Ölsaatenmärkte.
Rd. 90 % der weltweiten Palmölproduktion findet in Malaysia und Indonesien statt. Unter tropischen Bedingungen von 25 bis 30 Grad und rd. 2.000 mm Niederschlag produzieren die Bäume über eine Nutzungsdauer von 35 Jahren durchschnittlich 6.000 ltr /ha Pflanzenöl. Zum Vergleich schafft 1 ha Raps in Europa zwischen 1.200 bis 2.000 ltr.
Die Palmölerzeugung im Jahre 2014 wurde durch zwei Witterungsereignisse beeinträchtigt. Das Wetterphänomen El Nino hat mit seinem Trockenheitseinfluss den jahrestypischen Höhepunkt im Okt.-14 vorzeitig abgebrochen. Eine Überschwemmung in Malaysia hat weite Teile der Ölplantagen geschädigt.
Trotz der Produktionseinbußen liegen die Lagerbestände noch über dem Niveau der laufenden Erzeugung. Die Exporte verlaufen auf nur knapp durchschnittlichem Niveau. Der niedrige Rohölpreis sorgt dafür, dass der Abfluss des Rohstoffs in Richtung Biodiesel eher gehemmt ist.
Für die kommenden Monate bis April Mai 2015 fällt die Palmölerzeugung aus saisonalen Gründen regelmäßig um 30 % zurück. Mit dem Wiedereinsetzen des Monsunregens und durchschnittlich zu erwartenden Witterungsbedingungen ist ein Wiederanstieg bis zum Okt 2015 abzusehen. Möglicherweise können regionale Nachwirkungen in den Überschwemmungsgebieten zu einem geringeren Erzeugungsanstieg beitragen.
Entscheidenden Einfluss auf die weitere Markt- und Preisentwicklung wird der Rohölpreis nehmen, der wiederum von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängt.
Die aktuellen Palmölpreise sind nach einem Höhenflug in den Größenordnungen von knapp 800 $ je t jetzt wieder auf ein unterdurchschnittliches Niveau um die 650 $ je t gefallen. Die weiteren Terminkurse im Verlaufe des Jahres 2015 zeigen deutlich in die Richtung von knapp oberhalb 600 $ je t in Erwartung der saisonal wieder ansteigenen Erzeugung.