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04.25
08:58

Sojapreise und die Zollpolitik - ein Zwischenstandbericht

Welche Auswirkungen haben Zölle auf den Sojaschrotpreis?

Die jüngste US-Zollpolitik und ihre Gegenzölle wirken sich im Falle des internationalen Sojahandels für die EU-27 je nach Produkt direkt und indirekt unterschiedlich aus.

Sojabohnen: Die EU-27 importiert rd. 42 % ihres Bohneneinfuhrbedarfs aus den USA. Weitere Anteile stammen zu 22 % aus Brasilien und zu rd. 9 % aus der Ukraine. Die Bohnen werden hierzulande zu Sojaöl und Sojaschrot verarbeitet und verbraucht.

Sojaschrot: Dagegen stammen EU-Schroteinfuhren zu rd. 91 % aus Südamerika mit Brasilien (6,7 Mio. t) und Argentinien (5,1 Mio. t) an vorderer Stelle. Die US-Herkünfte sind mit rd. 5 % von geringer Bedeutung.

US-Zölle und die Gegenzölle wirken sich in den betroffenen Ländern unterschiedlich aus. Die größten unmittelbaren Effekte werden im Handelsverkehr zwischen USA als Lieferant und China als Importeur auftreten.

  • In China werden schon jetzt US-Bohnen zollbedingt (Stand 15.04.2025: 125 % Zoll) im Vergleich zu brasilianischen Bohnen zu teuer mit der Folge, dass US-Ware verstärkt bei der neuen Ernte überschüssig und einen Preisdruck erfahren wird. Zurzeit neigt sich der US-Verkauf dem Ende zu, während der brasilianische Export jetzt erst richtig loslegt.
  • Mit einer deutlich geringeren Durchschlagskraft gilt das grundsätzlich auch für die EU. Für US-Soja sollen EU-Einfuhrzölle jedoch erst ab Dez. 2025 gelten. Vorerst gilt jedoch eine 3-monatige „Zollpause“.
  • Eine verstärkte chinesische und europäische Soja-Nachfrage auf dem südamerikanischen Kontinent treibt im Gegenzuge die dortigen Preise an.

Im Falle der zu 90 % aus Südamerika stammenden EU-Sojaschroteinfuhren werden sich die zollbedingten Preiswirkungen indirekt bemerkbar machen: Sojaschrotpreise leiten sich nämlich zu einem bestimmten Maße von den Bohnenpreisen ab.

Ab dem 10. Apr.2025 sind US-Zölle von 145 % auf chinesische Lieferungen in Kraft. Im Gegenzuge erhebt China einen 125 % igen Gegenzoll. Bei der jüngsten 3-monatigen US-Zollpause ist China ausgenommen.

Für die EU gilt zunächst ein 10 bzw. 20 %iger Zollsatz (25 % bei Autos und Maschinen). 

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